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Acht Tage Ausnahmezustand
VON ALEXANDER REHN | 10.09.2014

Mehr als 50.000 Menschen besuchen jedes Jahr das „Burning Man Festival“ in der Black Rock Wüste im amerikanischen Bundesstaat Nevada. Während das Motto von Jahr zu Jahr wechselt – 2012 lautete es „Fertilität 2.0“, 2013 „Cargo Cult“ und in diesem Jahr „Caravansary“ –, bleibt als einzige Konstante inmitten des fluxen Treibens die knapp zwölf Meter hohe Statue des „brennenden Mannes“ im Zentrum des Festivals. Die aufwendig gestalteten, temporären Pavillons, die absurden Festivalgefährte – profane Automobile sind nicht erlaubt – und eigenwillige Installationen sorgen dabei oft für Aufmerksamkeit über die Wüste hinaus. Beim „Burning Man“ darf jeder bauen was er mag – das gehört zum „Spirit“ des Festivals – neben den vielen anderen Mythen, die um das hedonistische Treiben an den acht Tagen des Ausnahmezustandes kursieren.
Der Designer Alexander Rehn hat das Festival bereits vor zwei Jahren besucht. Damals wurde die Gruppenarbeit „Der dritte Raum“ aufgebaut, an der er beteiligt war. Nun hat sich Rehn wieder auf den Weg in die Wüste gemacht und wir haben ihn gebeten, seine Eindrücke für uns festzuhalten.

Neben zahllosen Kunstwerken, jeder Menge Workshops und Partys, faszinieren mich am „Burning Man“ vor allem die raumbildenden Strukturen und die „Artcars“ – Autos, Busse und Boote die zu faszinierenden Fahrzeugen umgebaut wurden. Und auch die Energie, die alle Teilnehmer investieren, um überhaupt zum Festivalort zu gelangen, und um all diese temporären Konstruktionen und Gebäude in solch einem lebensfeindlichen Klima zu bauen. Tagsüber sind es meist über 40 Grad Celsius, nachts kühlt es oft bis zum Gefrierpunkt ab. Diese Bedingungen verlangen eine aufwendige Ausrüstung für die acht Tage in der Wüste: Zelte, schattenspendende Strukturen, Proviant – und jeder muss auch sein Wasser mitbringen. Sechs Liter, so heißt es, soll man bei diesem Klima täglich trinken. Am Ende des Festivals darf nichts in der Wüste zurückgelassen werden. Und das Schöne ist: Jeder hält sich dran. Ich bin mit zwei Freunden gereist. Wir sind mit einem kleinen Camper gekommen, haben aber auch in Zelten übernachtet: Die Wüste ist ein faszinierender Ort und es ist einfach ein tolles Gefühl, morgens sein Zelt aufzumachen und an so einem Ort die ersten Sonnenstrahlen zu erleben.
Eines meiner Highlights in diesem Jahr war mal wieder der Tempel. Er besteht aus vorgefertigten, gefrästen Holzelementen, die drei Wochen vor Beginn des Festivals zusammengesetzt wurden.
Unter der Kuppel des Tempels versammeln sich Menschen aller Religionen und aller sexuellen Richtungen, um gemeinsam zu Trauern und für die Verstorbenen zu beten.
Diese Spiegelskulptur wechselte je nach Licht und Tageszeit ihre Gestalt.
Ein weiterer aus Einzelteilen zusammengesteckter Pavillon.
Das „Centercamp“ dient als Zufluchtsort für die Mittagszeit. Auch bei über 40 Grad Celsius gibt es viele Möglichkeiten, sich hier die Zeit zu vertreiben.
Unter all den „Artcars“ darf selbst ein Hai nicht fehlen. Das sind zu Tieren, Kaffeetassen oder fliegenden Teppichen umgebaute Fahrzeuge – um nur einige der Formen zu nennen.
Eine Skulptur aus Plexiglas lädt zum Klettern ein.
Für mich ein weiteres Highlight: Ein aus zweidimensionalen Holzelementen zusammengesetzter Pavillon.
Eine schattenspendende Struktur, unter der ein Pianospieler für Unterhaltung sorgt.
Atemberaubende Sonnenuntergänge gibt es immer wieder zu erleben.
Der diesjährige Burning Man: Eine Konstruktion aus Holz. Traditionell wird er am letzten Tag des Festivals verbrannt.
Bevor er angezündet wird, gibt es ein atemberaubendes Feuerwerk.
Alexander Rehn – unser Mann in der Wüste.
www.alexanderrehn.com || Alle Fotos © Alexander Rehn
Neben zahllosen Kunstwerken, jeder Menge Workshops und Partys, faszinieren mich am „Burning Man“ vor allem die raumbildenden Strukturen und die „Artcars“ – Autos, Busse und Boote die zu faszinierenden Fahrzeugen umgebaut wurden. Und auch die Energie, die alle Teilnehmer investieren, um überhaupt zum Festivalort zu gelangen, und um all diese temporären Konstruktionen und Gebäude in solch einem lebensfeindlichen Klima zu bauen. Tagsüber sind es meist über 40 Grad Celsius, nachts kühlt es oft bis zum Gefrierpunkt ab. Diese Bedingungen verlangen eine aufwendige Ausrüstung für die acht Tage in der Wüste: Zelte, schattenspendende Strukturen, Proviant – und jeder muss auch sein Wasser mitbringen. Sechs Liter, so heißt es, soll man bei diesem Klima täglich trinken. Am Ende des Festivals darf nichts in der Wüste zurückgelassen werden. Und das Schöne ist: Jeder hält sich dran. Ich bin mit zwei Freunden gereist. Wir sind mit einem kleinen Camper gekommen, haben aber auch in Zelten übernachtet: Die Wüste ist ein faszinierender Ort und es ist einfach ein tolles Gefühl, morgens sein Zelt aufzumachen und an so einem Ort die ersten Sonnenstrahlen zu erleben.6