Sander Wassink lebt aktuell ohne festen Wohnsitz – zum Interview via Skype befindet er sich gerade in Barcelona. In diesem Jahr, so verrät Wassink, wolle er noch nach Portugal, Marokko und Tschechien reisen, um sich vor Ort mit Produzenten und Handwerkern zusammenzutun. In Marokko etwa mit Textilarbeitern, um auf Sweatshirts von namhaften Sportartikelherstellern jene kunstvollen Stickereien aufzubringen, die man sonst nur auf den traditionellen Djellaba-Kaftanen der Marokkaner findet. Einen ähnlich subversiven Ansatz verfolgte er schon vor zwei Jahren: 2013 hat er während eines Artist-in-Residence-Programms in China Einzelteile von „gefälschten“ Marken-Sportschuhen zu einem neuen Turnschuh zusammengefügt. Wassink möchte mit derlei Projekten auf die Verdrängung von traditioneller Kleidung und der damit verbundenen Handwerkskunst aufmerksam machen. Auch bei seinen Design-Produkten steht ein konsumkritischer Ansatz im Vordergrund: So sind beispielsweise seine „Stacked“- Leuchten aus gebrauchten Glasbehältern zusammengefügt.