Water Wall

Fundstücke statt räumlicher Inszenierung: Das Design rund ums kühle, reinigende Nass, zu sehen auf dem Mailänder Salone del Bagno und in den Showrooms des Fuori Salone, ist reich an Materialinnovationen und hält sich an vertraut-puristische Stilelemente.

Heutzutage seien Wasserhähne, die von hoch bezahlten Designern entworfen werden, hässlich. Das behauptet zumindest Hans Magnus Enzensberger. Die Aussteller auf der ISH dürften ihren Produkten gegenüber positiver eingestellt gewesen sein und präsentierten mit vollem Einsatz ihre neuen Armaturen, Becken und alles, was heute sonst noch ins Badezimmer gehört.

Auf der diesjährigen ISH, der „Weltleitmesse Erlebniswelt Bad, Gebäude-, Energie-, Klimatechnik und Erneuerbare Energien" in Frankfurt war von der Wirtschaftskrise vordergründig nur wenig zu spüren. Besucher- und Ausstellerzahlen wurden im Vergleich zum Vorjahr fast gehalten, eine positive und fast schon der Krise trotzende Stimmung war unverkennbar.

Trends gibt es viele, aber nur einer weist den Weg: Das Bad wird größer und verschmilzt mit dem Schlafzimmer zu einem Bereich der Entspannung und Regeneration. Ganz so einfach ist diese Designaufgabe allerdings nicht zu bewältigen.

Kann man sich, wenn man kein Fisch ist, angenehm im Element Wasser einrichten? Wie lassen sich die sinnlichen Qualitäten kalten oder warmen Wassers genießen, das über Haut und Körper perlt? Und erfrischt das Funkeln von Licht, das sich in Tropfen oder Sturzbächen bricht, nicht Sinne und Verstand? Um all das zu einer Erfahrung zu vereinen, haben Ludovica und Roberto Palomba eine besondere Architektur entworfen, einen hellen, klaren Raum für die genüssliche Berührung mit Wasser.