
Was Architekten nüchtern eine Verteilerebene nennen, heißt in München Sperrengeschoss und bezeichnet in diesem Fall eine Passage unter dem Hauptbahnhof, von der es zu den darunterliegenden S- und U-Bahnen geht. Dieser Bereich war schon sehr in die Jahre gekommen und musste deshalb umgebaut und neu strukturiert werden. Schon in der Ausschreibung wurde die Zusammenarbeit von Architekten und Lichtplanern gefordert, denn eine gute Ausleuchtung der relativ niedrigen und nicht immer übersichtlichen Zonen trägt wesentlich dazu bei, dass Passanten sich dort wohlfühlen können - und das sind dort immerhin 200 000 pro Tag. Das Büro Auer + Weber entwarf einen Raum mit klaren Konturen und Wegebeziehungen, mit eleganten Rasterdecken von durlum, minimalistischen Glasfronten für die 18 Geschäfte und einer 450 Quadratmeter großen Lichtwand. Durch eine reduzierte Formensprache und Struktur wurden so klare Verhältnisse und eine angenehme Übersichtlichkeit geschaffen. Für das richtige Licht sorgen in die Rasterdecke integrierte LED-Leuchten von durlum. Eigens für das Projekt entwickelt, dienen die PUNTEO®-Q50 LED-Leuchten als Hauptlichtquelle und leuchten die gesamte Ebene mit hellem und gleichmäßigem Licht aus. Bei einem Rastermaß von nur 70 x 70 Millimetern sorgen die jeweils vier Lichtpunkte der 1000 LED-Leuchten zudem für blendfreies Licht in der Passage. An den Treppen zum Untergeschoss wurden so genannte künstliche Sonnen integriert, die den Unterschied zwischen natürlichem Tageslicht und der Beleuchtung im Untergeschoss stufenweise ausgleichen. Zudem wurde an der östlichen Längsseite des Sperrengeschosses eine Lichtwand installiert, die durch ein komplexes Steuerungssystem von durlum Lichtintensität und Farbe wechselt - je nach Tageszeit und Publikumsfrequenz. Lange mussten die Münchner auf eine neue, besucherfreundliche Passage warten. Nach drei Jahren war es dann endlich soweit: Die Wiedereröffnung fand am 28. Februar dieses Jahres statt.



Foto © Felix Meyer



