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Alice im Wunderland bittet zu Tisch: Im Ladurée Café in Genf, das India Mahdavi gestaltet hat.

Spritzkuchen zum Anlehnen

India Mahdavi hat für die Macaron-Pâtisserie Ladurée ein Café in Genf gestaltet – und sich dafür von Alice im Wunderland inspirieren lassen.
von Martina Metzner | 10.03.2017

„Als Mädchen war ich verrückt nach Filmen und Cartoons aus den USA und aus Frankreich. Sie haben mich fasziniert, weil sie mir erlaubten, zu träumen“, sagt die im Iran geborene und in Paris lebende Designerin India Mahdavi. Mit ihren Interior-Entwürfen für Hotels, Restaurants und Store möchte Sie den Gast in eine Märchenwelt – ihrer Biografie gemäß – zwischen Orient und Okzident entführen. Für ihr jüngstes Projekt, ein Café der berühmten Macaron-Pâtisserie Ladurée, das sich im Four Seasons Hotel des Bergues in Genf befindet, hat sie wieder einmal solch eine Welt geschaffen. Die Designerin beschreibt die Innenarchitektur mit den Worten: „Hier treffen sich Marie Antoinette und Alice im Wunderland, in einem Garten der Genüsse“.

Ausgesuchte Materialien, köstliche Macarons: die Pâtisserie im Entrée.

Für das Ladurée in Genf hat sie, wie bei ihren anderen Projekten, auch Möbel und Leuchten entworfen: In allen drei Bereichen, der Pâtisserie mit Theke, dem Salon „Mont Rose“ und auch dem Salon „Étoile“, treffen Rosa und Grün aufeinander, akzentuiert von einem milchigen Weiß. Im Entrée mit Pâtisserie laden grazile Zweisitzer mit wogenförmigen Rücklehnen samt angebrachtem Tischchen zur süßen Rast ein. Zusammen mit Messingbändern, den rautenförmigen schwarzen und weißen Bodenfliesen sowie den Wanddekoren vermitteln sie einen Hauch Art déco. Und die ungewöhnliche Mischung der Farben, die überaus appetitlich wirkt, macht nicht minder Lust auf die Macarons, die es bei Ladurée in einer Vielzahl an Farben gibt – und zur Eröffnung dieses Geschäftes als India Mahdavi-Spezialkollektion in Grün, Weiß, Rosa, Elfenbein und Schwarz.

Ein Traum in Grün: der Salon „Étoiles“ – Französisch für „Sterne“.
Delikates Detail: ein keramikgewordener Spritzkuchen.
Grüne Welle: Mahdavi wählte Samt als Bezugsstoff aller Polstermöbel.

In den beiden Salons, die sich rechterhand des Verkaufsraumes anschließen, kann man sich ausgiebig den kleinen Köstlichkeiten widmen: Im Salon „Mont Rose“ wiederholt sich das Design des Entrées mit in rosafarbenem Samt bezogenen Sesseln und Sofas, geriffelten Säulen sowie einer Rosette (ein keramikgewordener Spritzkuchen!) als Detail. Diese wird zum Hingucker im runden Salon „Étoiles“, der Grün trägt. Gezeichnete Macarons an der Wand lassen an kleine Sterne denken (Frz. étoiles), die am grünen Nachthimmel aufgehen. Rund geformte Wand-Leuchten tauchen die Szenerie in einen sanften Mondschein. Jetzt wartet man nur noch auf ein menschengroßes Kaninchen, dass Macarons serviert und auf einen Hutmacher, der über die Tische springt. Dann wäre der Traum perfekt.


Ladurée, Quai des Bergues
Rue-du-Mont-Blanc 1, Genf
Öffnungszeiten: täglich 8 bis 22 Uhr

Ein Hauch von Art déco: Die grazilen Zweisitzer im Entrée laden zur süßen Pause ein.
Zum Anbeißen: Der Salon „Mont Rose“, dessen Deckenleuchten an Baisers erinnern.
Märchenhaft: Das Ladurée Café von India Mahdavi befindet sich im Four Seasons Hotel des Bergues in Genf.