In den Wunderkammern der Renaissance und des Barock, den meist fürstlichen Sammlungen von Kuriositäten und Kunstobjekten, wurde noch kein Unterschied zwischen Kunst und Handwerk gemacht. Gesammelt wurde, was schön und selten war und ein ganzes Universum widerspiegeln sollte. Für den international bekannten Künstler Olafur Eliasson gilt dieses Prinzip auch im 21. Jahrhundert: So sieht Olafur Eliasson keine Trennung zwischen den Bereichen Kunst und Industriedesign. So entwickelte er zusammen mit Zumtobel die Leuchte „STARBRICK“, die modular aufgebaut ist und deshalb durch beliebig viele Einzel-Elemente kombinier- und erweiterbar ist. Die Leuchtmodule kamen bereits als aufwändige Installationen und Lichtskulpturen in Galerien und Museen zum Einsatz, können aber auch einzeln über das Studio Eliasson bezogen werde. So fand der STARBRICK auch seinen Weg in die Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums in Wien und ist der einzige Vertreter zeitgenössischer Kunst und modernster Technologie.
Der Architekt HG Merz, bekannt für seine eleganten Umbauten von Museen, wie der Alten Nationalgalerie in Berlin, plante auch die neue Präsentation in den 20 historischen Räumen der Kunstkammer in Wien. „Wir haben versucht, eine gewisse Magie in diese Räume zu bekommen“, so Merz in einem Interview. Und das ist gelungen: Mit den stilvollen Vitrinen, die mit ihren unauffälligen LED-Leuchten die Objekte aus Elfenbein, Gold oder Kristall ins rechte Licht setzen: SUPERSYSTEM-Strahler von Zumtobel streuen oder fokussieren das Licht in der richtigen Intensität und erzeugen so ein adäquates Ambiente. So setzen sie die prächtigsten Objekte aus den Sammlungen verschiedener Habsburger Kaiser gezielt in Szene.
Die STARBRICK ist Kunstobjekt und Lichtlösung zugleich. Entwickelt aus der Addition, Drehung und Überschneidung einzelner Quader ergibt sich eine komplexe Form, die durch die Kombination mehrerer Elemente zu einer facettierten Lichtskulptur wird. Doch STARBRICK ist kein reines Objekt des l’art pour l’art. Zumtobel hat die Leuchte für das Museum an die komplizierten Raumverhältnisse angepasst und zusätzliche LED-Spots an der Unterseite integriert sowie die unteren Flächen für die Sicherheitsbeleuchtung ausgewählt. An der prächtigen, historischen Decke installiert, wirkt sie jedoch wie ein frei schwebendes, rätselhaftes und zugleich sehr modernes Objekt, das weit über seine reine Funktionalität hinausgeht - und die Trennung zwischen Kunst und Design aufhebt – ganz wie in den Wunderkammern vergangener Zeiten.

Foto © Bruno Klomfar / Zumtobel

Foto © Bruno Klomfar / Zumtobel



