






Der S-Bahnhof Friedrichstraße war der letzte Bahnhof vor der Grenze von Ost- nach Westberlin. Nach Plänen von Architekt Horst Lüderitz wurde dort 1961 ein Glas-Pavillon als Zollabfertigungsgebäude errichtet. Ergreifende Abschiedsszenarien, die sich am Grenzübergang abspielten, führten bald dazu, dass der Pavillon im Volksmund den Namen „Tränenpalast“ trug.
Zur Aufarbeitung deutsch-deutscher Geschichte wurde im September 2011 im Tränenpalast die Dauerausstellung „Grenzerfahrungen. Alltag der deutschen Teilung“ eröffnet, für die das Gebäude saniert wurde, unter anderem auch die Glasfassade. Die Berliner Denkmalbehörde beauftragte das Architekturbüro Bollinger + Fehling mit dieser Aufgabe. Dabei sollte der Charakter des Gebäudes bewahrt werden und die großen Glasflächen wieder die leicht unebenen Strukturen jener Scheiben erhalten, die typisch für die Produktionsmethoden der 1960er Jahre waren.
Das Restaurierungsglas TIKANA® von Glasspezialist Schott erfüllte diese Anforderungen der Denkmalbehörde. Es verfügt über eine Stärke von sechs Millimetern und kann bis zu einer Abmessung von 2794 Millimetern produziert werden. Zudem bietet es dadurch Wärmeschutz, dass es sich auf der Innenseite mit einer thermobeschichteten Floatglasscheibe kombinieren lässt. Für den Tränenpalast war Schott in der Lage, Modellscheiben mit vier verschiedenen Winkeln anzufertigen.