Für den neuen Hauptsitz der Schweizerischen Bundesbahnen in Bern entwarfen Lussi+Halter Architekten zwei Gebäude mit blockhaften Proportionen und strenger Kubatur. In städtebaulicher Hinsicht eine recht resolute Lösung im Hinblick auf das schwierige Gelände zwischen Gleisanlagen und Autobahn. Doch die massive Wirkung der Gebäude relativiert sich durch eine mehrschichtige Glasfassade mit einer komplexen Lamellenstruktur.
Der bewegliche Sonnenschutz von Colt wurde hier zum markanten Gestaltungsmerkmal. Die Lamellen vor dem langgestreckten Riegel und einem Block mit zwei großen Atrien wurden nach Farben angeordnet und erhalten dadurch ein Muster aus liegenden Rechtecken, das ein wenig an gestapelte Container erinnert. Je nach Sonnenstand und Nutzung der Räume verändert sich die Fassade und bietet so ein abwechslungsreiches, niemals gleiches Bild. Damit die Glaslamellen den hohen Anforderungen an Hagelschutz – die Alpen sind nicht weit - entsprechen, wurden spezielles Präzisionsgewebe farbig beschichtet und in das Verbundsicherheitsglas einlaminiert. „SEFAR Architecture Vision“ nennt sich dieses Material aus Garnstärken von nur 140 und 260 Mikrometern, das hier in verschiedenen Gewebetypen und Beschichtungen zum Einsatz kam. Dieser Werkstoff ist vielfältig einsetzbar – kann er doch außerdem in Isolierglas, laminiert als Kunststoff sowie Plexiglas oder als textile Oberfläche eingebunden werden. Für die SBB lieferte Colt Lamellen in fünf Farben: Gold, Pearl, Aluminium, Chrome und Kupfer. Durch das eingelassene, farbige Gewebe entsteht ein faszinierender Effekt - die Fassade wirkt wie aus Metall und Glas zugleich, verleiht somit dem Gebäude eine angenehme Leichtigkeit und sorgt zudem für effiziente Kühlung an sonnigen Tagen.


Foto © Colt







