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Was es Neues gibt
07.01.2016

Wie üblich beginnt der Messe-Marathon des Jahres im Januar in Köln mit der imm cologne. Und schon beginnt der Puls der Branche höher zu schlagen. Wir haben vorab schon mal durchs Schlüsselloch geschaut, welche Neuheiten in Köln das Licht der Welt erblicken. Sie dürfen gespannt sein – auf Klassiker in neuen Farben, auf variable Sofas, auf Tische und auf Schrank- und Regalsysteme, die sich unserem in ständigem Wandel befindenden Leben anpassen, sowie auf Betten, die zum Träumen und Abschalten einladen. (mm)

Flexible Lebensbegleiter
„Kin“ Familie von Mathias Hahn für Zeitraum
„Es ist kein klassischer Kleiderschrank – und auch kein Systemmöbel“, sagt der Designer Mathias Hahn über seine neue Möbelserie „Kin“ für Zeitraum. Explizit möchte er die Möbel als Stauraumformate und flexible Lebensbegleiter verstanden wissen. Denn die Möbel-Familie aus Eiche beziehungsweise Nussbaum massiv erweist sich aufgrund ihrer Kombinationsmöglichkeiten als so vielfältig und bunt wie das Leben selbst. Es gibt hohe Schrankmodule „Tall“ (Höhe 232 Zentimeter), die Einzelkommode „Big“ (Höhe 142 Zentimeter), das kleine Beistellmöbel „Tiny“ sowie die Stau- und Schubladenelemente „Long“ (unterschiedliche Maße). Je nach Lebenslage, Lust und Laune kann man „Kin“ immer wieder neu kombinieren: So wird aus der Einzelkommode im Kinderzimmer durch ein zusätzliches Stahlrohrgestell eine Küchenkommode – oder, mit einem darunter gesetzten Schubladenelement, ein vollwertiger Schrank. Und so weiter und so weiter...

Zeitraum finden Sie in Halle 3.2, Stand D 24 sowie in der Design Post

Beweg‘ mich
„K8“ von Wolfgang Hartauer für Tecta
Auf die Frage, was er im nächsten Leben gern sein wolle, antwortet Wolfgang Hartauer: „Uhrmacher“. Etwas hat er seinem Wunsch schon jetzt mit dem Tisch „K8“ für Tecta vorgegriffen, einem hohlen Zylinder aus MDF-Ringen, dessen Deckel durch leichtes Antippen zur Seite schwingt. Die Bewegung wird durch eine Spindel aus Edelstahl ermöglicht, die sich auf Gleitlagern lautlos drehen lässt. Fast so perfekt wie ein Uhrwerk. Man mag daher kaum glauben, dass es einfach nur um die Konstruktion eines „normalen Beistelltischs“ gegangen sein könnte, als sich der selbsternannte „Handarbeitsmensch“ und studierte Architekt ans Werk gemacht hat. Den „K8“ gibt es in zwei Größen: mit einem Durchmesser von 44 und einer Höhe von 50 Zentimeter und mit einem Durchmesser von 55 und einer Höhe von 40 Zentimeter.

Tecta finden Sie in Halle 11.2, Stand K 1

Zweiter Frühling
„Thonet All Seasons“ von Mart Stam, Marcel Breuer und Ludwig Mies van der Rohe
Ziel sei es gewesen, so Thonet-Chefdesignerin Miriam Püttner, „eine Kollektion zu kreieren, die wetterunabhängig ist und das ganze Jahr über funktioniert.“ Gesagt, getan: Nun gibt es die Stahlrohr-Klassiker „S33“ und „S34“ von Mart Stam, den Beistelltisch „B9“ und den Loungesessel „S34“ von Marcel Breuer sowie den Freischwinger „S533“ von Ludwig Mies van der Rohe in sieben neuen Farben. Durch Spezial-Lackierungen beziehungsweise Finishings sind die Möbel nun auch witterungsbeständig. Zusätzlich zu den neuen Farben, die sich am Farbkreis von Johannes Itten orientieren, sind für die Stühle „S33“ und „S34“ von Mart Stam zwölf unterschiedliche farbige Netzgewebe erhältlich. Zusammen mit den bereits bestehenden Outdoor-Möbeln „S40“ von Mart Stam sowie „S1040“ bilden die neuen Frühlingsboten die Kollektion „Thonet All Seasons“.

Thonet finden Sie in Halle 3.2, Stand E 21

In Treue vereint
„Desdemone“ von Nada Nasrallah und Christian Horner für Ligne Roset
„Wollt Ihr zu Bett gehen, mein Gemahl?“ fragt bei Shakespeare Desdemona ihren Othello, worauf dieser antwortet: „Hast Du zur Nacht gebetet, Desdemona?“ Die Sache geht, Intrige ist im Spiel, bekanntlich nicht gut aus. Obgleich Desdemona nie untreu gewesen ist. Vermutlich deshalb trägt das Bett das Nada Nasrallah und Christian Horner für Ligne Roset gestaltet haben, den Namen „Desdemone“. Schließlich sind Nada Nasrallah und Christian Horner nicht nur beruflich, sondern auch privat ein Paar – und ihr Bett ist so komfortabel wie einladend.

Ligne Roset finden Sie in Halle 11.3, Stand O 20/ P 21

Kasten für Kasten
Sofabank von Rolf Heide für Müller Möbelwerkstätten
Was für ein Wiedersehen: Müller Möbelwerkstätten legt die 1972 von Rolf Heide entworfene modulare Sofabank wieder auf, nachdem sie zwischenzeitlich von De Padova vertrieben worden war. Schon damals das Wunschobjekt designinteressierter Studenten, wirkt die flexible Sofabank heute nicht weniger frisch und zeitgemäß. Zumal sie ebenso wie die anderen Möbel von Rolf Heide, die Stapelliege oder das „Modular“-Regal, nach Belieben erweitert werden kann – Kasten um Kasten quasi. Die Sitzkissen werden auf das gelochte Schichtholz lose aufgelegt, die Lehnen mittels Winkelverbindungen angebracht. Zusätzlich zur Sofabank gibt es Beistelltische und Ablagen – sämtlich in Weiß oder Anthrazit.

Müller Möbelwerkstätten finden Sie in Halle 11.1, E 50

Let’s pop again
„Trio“ von Team Form AG für COR
Revivals scheinen in zu sein. Ebenfalls ein echtes Kind der Siebziger ist die modular aufgebaute Polstersitzgruppe „Trio“ von COR, die 1972 vom Team Form AG gestaltet wurde und die perfekt war fürs Rumfläzen, das gerade das steife Sitzen der Elterngeneration ablöste. Noch heute wirkt „Trio“ mit seinen einen Meter im Quadrat messenden Teilen aus Sitzelement, Rücken- und Armlehne ganz schön „pop“. Nun hat COR „Trio“ weiterentwickelt. Sitzhöhen und Tiefen wurden angepasst, im Inneren gibt es nun ein Gestell aus Buchenholz, und ein Einschlag-Keder vereinfacht das Wechseln der Bezüge.

COR finden Sie in Halle 11.3, Stand S10/ T11

Aufregend dezent
„Zoom“ von Isa Glink für Kinnasand
Vorhänge haben es in minimalistisch eingerichteten Interieurs nicht gerade leicht. Oft heißt es, sie seien zu opulent oder gleich ganz überflüssig. Eine Ausnahme macht da die schwedische Marke Kinnasand, die von Saison zu Saison textile Fensterkleider subtil und zurückhaltend, dabei aber doch aufregend genug gestaltet. Mit der neuen Kollektion bleibt Kreativ-Direktorin Isa Glink auf diesem Kurs, indem sie feinste gewebte oder gewirkte Relief-Strukturen zeigt, die erst bei näherem Hinsehen ins Auge fallen. Indem kontrastierender Garne wie Kaschmir, Seide, Leinen, Schurwolle und Kunstfaser miteinander kombiniert werden, kommt weitere Spannung in den Stoff. Und was die Farbigkeit angeht, so lädt die aus 24 Stoffen bestehende Kollektion optisch auf einen Spaziergang an die schwedische Küste ein.

Kinnasand finden Sie in der Design Post

Was für ein Bazar!
„Bazar“ von Steffen Kehrle für Richard Lampert
Die Garderobe „Bazar“ ist dazu angetan, spontan Begeisterung hervorzurufen. An ihr lassen sich nicht nur bequem Mäntel und Jacken aufhängen, sie bietet in ihrem Innern auch Stauraum für Hüte, Mützen und Schirme. Denn der Designer Steffen Kehrle nutzt den entstehenden Hohlraum im Innern einer tonnenförmigen Gitterstruktur als Ablage. Die aus pulverbeschichtetem Stahl gefertigte Garderobe in den Farben Schwarz, Grau, Weiß, Blutorange und Narzissengelb, gibt es aber nicht nur als Standmodell, sondern auch in drei verschiedenen Varianten für die Wand. Ob der Name „Bazar“ darauf hinweist, dass man, so sich viele Mützen, Schals und Handschuhe im Garderobenkäfig eingefunden haben, beim Gehen etwas anderes herausnimmt, als man hineingegeben hat, bleibt einstweilen ein Rätsel.

Richard Lampert finden Sie in Halle 3.2, Stand E 11

Natur frohlockt
Neue Stoffkollektion von Nya Nordiska
Würde die neue Kollektion von Nya Nordiska duften, so wären wir schnell betört – denn Millefleurs, Blätter und ganze Sommerwiesen tummeln sich auf den Vorhängen und Bezugsstoffen. Die Linie „Pure Perfection“ etwa lässt die botanischen Ideengeber zart und filigran anklingen, in feiner Dessinierung wie von Hand gezeichnet, aber im Nassdruckverfahren realisiert. Um das Ganze nicht zu sehr nach Landromantik aussehen zu lassen, wird mittels aufwendiger Web- und Wirktechniken und interessante Garnmischungen aus Leinen mit metallisch schimmerndem Lurex oder Wildseide mit Schurwolle Spannung erzeugt.

Nya Nordiska finden Sie in Halle 2.2 Stand M 18, im „Haus“ von Sebastian Herkner in Halle 2.2, Stand M 20 sowie in einer Installation in „The View Cologne“ vor den Toren der Messe am Kennedy-Ufer 11

Des Kaisers neuer Stuhl
„Throne“ von New Tendency
Mit der Studenteninitiative „My Bauhaus is better than yours“ hatten sie schon zu Studienzeiten auf sich aufmerksam gemacht. Seit gut drei Jahren sind Manuel Goller und Sebastian Schönheit nun unter dem Namen New Tendency als Designstudio und Marke unterwegs. Ihr Ansatz ist konzeptionell, ihre Möbel sprechen eine präzise Sprache. Gerne arbeiten die beiden Neu-Berliner, die von diversen jungen Designern unterstützt werden, mit Metall – und lassen ihre Kollektion in mittelständischen Betrieben in Deutschland und den angrenzenden Nachbarländern fabrizieren. Nun fügen sie ihrem Tisch „Discussion“ eine Sitzgelegenheit hinzu, den „Throne“. Die Frage nach dem Sitzkomfort sparen wir uns ob der harten Metallprofile und lassen uns lieber von seiner Raumwirkung und der sentimentalen Erinnerung an Josef Hoffmanns Wiener Kaffeehauseinrichtungen leiten.

New Tendency finden Sie in Halle 2.2, Stand H 17

Another Brick ...
„Brick“ von Olaf Schroeder für Pure Position
Aufbauend auf seinem modularen Regalprogramm „Brick“ lanciert der Frankfurter Designer Olaf Schröder für Pure Position nun „Mini-me“: „Brick for kids“. Der Clou ist der gleiche geblieben: Die einzelnen Module (80 Zentimeter breit, 20 oder 40 hoch) lassen sich ohne Verschraubungen aneinander befestigen, da ihr Rahmen als Führungsschiene fungiert. Es gibt drei Elemente: Module mit Rahmen, Module ohne Rahmen und Boxen, die als Schubfächer dienen. Die Birke-Multiplex-Platten sind HPL-beschichtet und in den Farben Weiß, Gelb, Grün, Blau und Rot erhältlich. Außerdem kann die Kollektion sozial punkten: „Brick for Kids“ wird in den IWL-Werkstätten von behinderten Menschenhergestellt.

Pure Position finden Sie in Halle 11.1, Stand D 44

Sideboard oder lieber Sitzboard?
Werner Aisslinger hat „Cube Gap“ für Interlübke erweitert
Mittlerweile fast schon ein junger Klassiker, wird das Kommoden-Sideboard-Programm „Cube“, das Werner Aisslinger 2002 für Interlübke gestaltet hat, nun um einige Optionen erweitert. Neue Einzelmodule in den Maßen 50 mal 50 Zentimeter ermöglichen den Aufbau freistehender „Highboards“ von bis zu 150 Zentimetern. Gestaltet als "Lowboard" mit Polsterauflagen wird aus dem Sideboard „Cube Gap“ im Nu eine Bank. Und wer das Ganze noch mit einem Eyecatcher versehen will, der nehme den neuen „Schaukasten“ aus Glas. Dieser Glaskubus dient als Vitrine für lieb gewordene Dinge und ist in rauchigem Grau, warmen Bronzetönen, Bleu oder Malve erhältlich.

Interlübke finden Sie in Halle 11.3, S 20, T 21

As permeable as a sieve
“Colander” by Patrick Norguet for Kristalia
Patrick Norguet presumably loves his pasta. Otherwise, why would the French designer have come up with the idea of creating a chair inspired by a noodle sieve? Thus, “Colander” for Kristalia has a perforated seat and backrest, just like any good colander. The frame is made of aluminum, the seat and backrest from molded polypropylene. The sieve-like structure is especially advantageous in summer, when you take the chair outdoors to enjoy life and things get really hot. The perforation ensures air circulation, so the chair breathes, and rain flows off. And just like others of its namesakes today, “Colander” is available in a wide variety of colors, specifically in white, black, beige, coral red and basalt gray.

You’ll find Kristalia at the Design Post

Endlich unendlich
„Serie K“ Konferenztische von System 180
Auch wenn System 180 mit seinen emblematischen Konstruktionen aus Edelstahlrohr bereits einige Konferenztische im Programm hat: Der Neue kann einfach noch ein wenig mehr. „Serie K“ lässt sich nämlich auf Basis des Formats 216 auf 120 Zentimeter mittels zusätzlicher Platten mit einer Länge von jeweils 72 Zentimeter, variabel vergrößern, womit sich der Tisch im Grunde bis ins Unendliche erstecken kann. Ein Konferenztisch rund um den Äquator wäre also durchaus möglich. Daneben bietet „K“ durch ein Ablagefach unterhalb der Tischplatte Stauraum für elektronische Geräte, deren Anschlüsse durch flächenbündig eingelassene Durchlässe in der Platte geführt werden können. Die Tischplatten sind in elf einfarbigen Dekoren sowie zwei Echtholzfurnieren erhältlich.

System 180 finden Sie in Halle 3.2, Stand F 50

Ab auf den Mond
„LH12“ und „LO12“ von Jan Armgardt für Müller Möbelfabrikation
Die Sehnsucht, das Universum zu erobern, scheint nie größer gewesen zu sein, zumindest, wenn man dem aktuellen Hype um die neue „Star Wars“-Episode glauben möchte. Etwas weniger ambitioniert ist der Plan, Menschen dauerhaft auf dem Mond Station beziehen zu lassen. Falls auf dem Mond noch ein Beistelltisch gebraucht wird, würden wir diesen empfehlen: Jan Armgardt hat ihn aus einem gebogenem Metallband als Einbeiner „LH12“ (Höhe: 65 Zentimeter) und als Vierbeiner „LO12“ (Höhe 44 Zentimeter) entworfen. „Made in Germany“ von der Augsburger Manufaktur Müller Möbelfabrikation und neben der Standardfarbe Weiß auf Wunsch in jeder RAL-Farbe lackierbar.

Müller Möbelfabrikation finden Sie in Halle 11.2, Stand J 40