In den Straßen Moskaus, spät in der Nacht. Wir sitzen im Taxi und wollen nach Hause; doch zu Ehren des „King of Pop" fahren wir einen Umweg, um bei der amerikanischen Botschaft vorbeizuschauen. Als wir eintreffen, steht vor den Mauern des Konsulates eine Schar von Menschen, die ihre Trauer zum Ausdruck bringen. Aus Blüten und Sträußen hat sich, durchsetzt von zahllosen selbstgemalten Bildern, Fotos und Autogrammkarten des Superstars ein Blumenmeer gebildet, das, von Kerzen erhellt, die Botschaftsmauer säumt. In vielen Sprachen haben die Menschen Worte der Trauer und der Verehrung auf den Asphalt geschrieben, und für einen Moment scheint alle Hektik aus der Millionenstadt gewichen. Es ist ganz still. Майкл жив! - Michael lebt!, lesen wir zwischen all den Worten und Sätzen.
Bereits Stunden später ist auf den Märkten vor den Toren der Stadt keine Michael Jackson Platte mehr zu bekommen. Nicht mal hier, wo man sich nicht gewundert hätte, wenn es vierundzwanzig Stunden nach dem Tod des Popgiganten schon die ersten importierten „The Best Ever" Scheiben gegeben hätte.