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Besprechungsinsel mit Loungecharakter von Merryfair: Im Großraumbüro sollen schallgedämmte Sitzplätze die Diskretion der Unterhaltungen wahren.

Schall und Plüsch

von Anna Moldenhauer | 01.11.2016

Arbeiten im Großraumbüro liegt zwar im Trend, ist aber nicht immer ein Vergnügen: Der Sitznachbar spricht lautstark in seinen Telefonhörer, die Kollegen am Tisch gegenüber unterhalten sich angeregt – überall Stimmengewirr, Telefonklingeln, Tastaturgeklapper. Wer da nicht auf Kopfhörer zurückgreifen will oder darf, für den wird das konzentrierte Arbeiten schnell zur Herausforderung. Damit im großen und oft kahlen Open Office keine Geräuschkulisse herrscht wie auf dem Wochenmarkt, sollen Schallschutzelemente Abhilfe schaffen. Und die kommen in zahlreichen Formen und Farben daher: Als verspielte Wandelemente, dekorative Aufsteller und flexible Akustikpaneele direkt an den Schreibtisch montiert. Zudem können vertrauliche Telefonate jetzt in kleinen Verschlägen geführt werden, die wie Telefonhäuschen aus vergangenen Zeiten anmuten. Wem das noch nicht reicht, der kann sich in lauschige Schallschutzkabinen zurückziehen - meist Würfel aus Glas und Absorberelementen. Dann sitzt man zwar im Glashaus, hat dafür aber seine Ruhe.

Auf der „internationalen Leitmesse für Office und Objekt“, kurz Orgatec, ist das Schallschutzthema in diesem Jahr omnipräsent. Vor lauter gemütlicher Stofflichkeit und kuscheligen Akustikdämpfern mit Loungecharakter kann man dabei schnell vergessen, dass im Fokus der Messe eigentlich Büromöbel stehen. Die im Januar auf der imm cologne noch so beliebten Pflanzen als Lärmschutz finden sich nur noch vereinzelt – Stoff, Stoff, Stoff heißt die Devise. Rechteckige Tische und geradlinige Schreibtischstühle wirken in der aktuell derart verstofflichten Bürolandschaft da schon beinah fehl am Platz.

Luftig gedämmt: Die flexiblen Schallschutzelemente wie von AOS gibt es in vielen Farben und Formen.
Rückzug in die Raumkapsel: Im strahlend blauen Schallschutzelement von ABV sind vertrauliche Gespräche vor fremden Ohren sicher.
Hoch hinaus: „Baudot Zero“ von Allermuir ist verstellbar und kann, wo immer es gebraucht wird, im Raum platziert werden.
Unter die Haube gekommen: Wer telefonieren möchte, zieht sich unter eine Schallschutzhaube zurück.
Nun gibt es sie doch wieder: Auch bei AOS stehen im Büro Telefonhäuschen, die an vergangene Tage erinnern.
Die Akustikpaneelen „Soft Cells“ von Kvadrat bestehen zu gut 50 Prozent aus recyceltem Aluminium und sind unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen.
Akustisch wirksame Stellwand: se:wall von Sedus dient als Schall- und Sichtschutz und kann dank seines geringen Gewichts schnell umgestellt werden.
Die Panels „Parentesit“ von Arper können mit Lautsprechern und Beleuchtungsanlagen jedem Geschmack angepasst werden.
Variabilität großgeschrieben: Der Bezug des neuen Akustikelements „Snooze" von Pedrali lässt sich austauschen.
Ein Klassiker: Mit „Gingko" von Blå Station lassen sich farbenfrohe Wandbilder gestalten.
Ohrensessel 2.0: Die Seitenteile des „TeamUP“ von ITO Design können bei Bedarf nach oben geklappt werden.
Natur auf dem Rückzug: Die bis vor kurzem noch beliebten Schallabsorber aus natürlichen Materialen wie Rentiermoos (Nordgröna) waren in diesem Jahr kaum noch zu finden.
Tür zu, Ruhe im Kasten: Für vertrauliche Gespräche steht als Alternative zum kuscheligen Kubus das komplett schallgeschützte Raumsystem zur Verfügung, beispielsweise von Novex.