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Unterstützung im kreativen Prozeß bieten die Produkte von roomours.

Gedankensammler

Andreas Struppler will mit den Produkten seines Labels roomours andere beim kreativen Arbeiten unterstützen. Wie ist er eigentlich auf die Idee gekommen? Wir haben ihn gefragt.
25.09.2019

Stylepark: Mit Struppler Industriedesign sind sie seit über 25 Jahren als Gestalter und Entwickler für Auftraggeber wie Interstuhl, Steelcase oder Wittmann erfolgreich. Warum habe Sie mit roomours vor einiger Zeit nun auch noch ein eigenes Label gegründet?

Andreas Struppler: Wir haben schon vorher oft Produkte für unsere Kunden bis zur Serienreife betreut. Wir hatten einfach Lust, den Weg noch ein Stück weiter zu gehen. Unser Plan war es, eine kleine Kollektion zu entwickeln und diese selbst über neue Kanäle zu vertreiben. Thematisch sollte sie mit unseren Kompetenzen korrelieren und nicht in unser Stammgeschäft, die Entwicklung von Stuhl- und Tischsystemen für die großen Hersteller, hineinragen. Da lag es nahe, ergänzende Produkte zu entwerfen, die von den großen Herstellern nicht oder nur am Rande beachtet werden.

Die Wahl fiel dann auf Tools für Design Thinking Prozesse?

Andreas Struppler: Genau, hier hat sich der Arbeitsprozess in den letzten Jahren stark verändert, innovative Werkzeuge für Design Thinking Prozesse, für Collaboration oder die Arbeit im Coworking Space sind für bestimmte Szenarien stark gefragt. Deshalb lag es nahe, diesen Bereich mit neuen Lösungen zu bespielen und hier Konzepte anzubieten, die einfach zu verstehen und zu nutzen sind. Zudem sollten sie als Ergänzung zu hochwertigen Produkten anderer Hersteller gut funktionieren.

Dafür setzen sie bewusst auf eine reduzierte Formensprache?

Andreas Struppler: Ja, unsere Produkte orientieren sich bewusst an den Typologien, die wir aus analogen Zeiten kennen: Staffelei, Tafel, Pinnwand. Diese Produkte funktionieren in einer vertrauten Gestaltung mit Holz und natürlichen Materialien am besten. Gerade weil der manuelle Prozess, das Handgeschriebene und die Arbeit mit taktilen Materialien in Entwicklungsprozessen besonders im Fokus steht.

Wo kommen die Ideen für neue Produkte?

Andreas Struppler: Mit unseren Kunden, mit Architekten und Planern, stehen wir natürlich in regem Austausch. Daher erfahren wir oft ganz direkt, welche Lösungen gebraucht werden. So ist zum Beispiel auch unser "Post and Pin" so entstanden: Eine befreundete Agentur war auf der Suche nach einem Board, das für Post-its und Pinnnadeln geeignet sein sollte. Außerdem wünschte sich die Agentur, dass man das Board sowohl im Raum als auch an der Wand einsetzen kann. Wir haben dann ein rollbares Untergestell entwickelt, in das Boards aus Polyestervlies oder Gatorfoam eingesteckt werden können. Im Raum kann so von beiden Seiten am "Post and Pin" gearbeitet werden. Die "befüllten" Boards können dann zum Beispiel auf unserer Wandschiene präsentiert werden.

Wie funktionieren bei roomours die Herstellungsprozesse?

Andreas Struppler: Unsere Produkte werden fast ausschließlich in Süddeutschland gefertigt. So können wir schnell und unkompliziert mit unseren Lieferanten Entwicklungsprozesse anstoßen, haben kurze Wege und eine schnelle Entscheidungsfindung. Außerdem lassen sich so einfach Kundenwünsche realisieren. Oft nutzen wir spezielle Hölzer und fertigen Oberflächen, die wir mit unseren Kunden im Vorfeld definieren. Oder wir lassen individuelle Maße für unsere Kunden produzieren. Der Bereich der Sonderanfertigung hat in den letzten Jahren stark zugenommen, hier können wir mit unserem Netzwerk aus eingespielten Lieferanten schnell und zum Vorteil unserer Kunden handeln.

Wie vertreiben sie die roomours-Produkte?

Andreas Struppler: Wir haben für den Vertrieb auf unseren Onlineshop gesetzt, da der Weg über den klassischen Fachhandel für ein neues Label aus dem Stand heraus schwer darstellbar ist und es unser Ziel war, unseren Kunden Produkte schnell und direkt zur Verfügung stellen zu können. Daher die Idee, mit einem überschaubaren Portfolio zu starten und das dann sukzessive auszubauen. 2018 haben wir uns erstmalig mit einem eigenen Stand an der Orgatec beteiligt und sehr gutes Feedback von Architekten und Planern bekommen. Das hat uns ermutigt, 2020 mit einer erweiterten Kollektion und einem größeren Stand wieder teilzunehmen.

roomours-Gründer Andreas Struppler mit seinem Team
Flipchart "Foldable"
Rollbares Whiteboard "Write It on Tour"