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FEATURED PROJECT
Auf ewig glänzend

Bergmeister Leuchten lassen mit einer Sonderleuchtenentwicklung in Zusammenarbeit mit Licht Kunst Licht die Goldkammer in Frankfurt am Main erstrahlen. Das Museum wurde mit dem Deutschen Lichtdesign-Preis 2020 ausgezeichnet.
22.10.2020

Gold: Ein Meteorschauer brachte das wertvolle Metall einst auf die Erde, dass die Menschheit seit dem ersten Fund fasziniert. Das Architekturbüro AS+P Albert Speer + Partner aus Frankfurt und die Ausstellungsgestalter von merz merz Architekten aus Berlin haben dem besonderen Erz ein Museum gewidmet, dessen Platz im Zentrum der Finanzmetropole Frankfurt am Main nicht besser gewählt sein könnte. Licht Kunst Licht hat für den eindrucksvollen Ausbau wie die einzigartigen Exponate ein umfangreiches Beleuchtungskonzept erdacht. Den Auftakt bietet bereits im Atrium eine Sonderleuchte, die mit Bergmeister Leuchten entwickelt wurde.

Eingelassen in die drei Kassettierungen der Decke, die zudem mit Lichtvouten indirekt beleuchtet werden, lassen insgesamt 90 Exemplare der für das Museum entworfenen Pendelleuchte den Raum erstrahlen und schaffen ein opulentes Entree für die Besucher. Das schlichte Design der Pendelleuchte ist dabei angelehnt an eine Grubenlampe, die den Bergleuten bei der Arbeit in den Stollen Orientierung gab. Waren diese beispielsweise mit Petroleum oder Gas betrieben und mit einem Glühstrumpf versehen, ist der Zylinder der Sonderleuchte von Bergmeister Leuchten mit einem Messinggewebe ausgestattet, dass das Licht der LEDs reflektiert. Aus handgeschliffenem Tombak gefertigt – eine Besonderheit der Manufaktur Bergmeister Leuchten – steht sie optisch in Verwandtschaft zum Element Gold. "Die Sonderleuchte bietet mit einem engen Ausstrahlwinkel ein sehr gerichtetes Licht, das die edlen Materialien in Szene setzt und dem Raum vielseitig dient", so Projektleiter Konstantin Klaas von Licht Kunst Licht. Das befand auch die Jury des Deutschen Lichtdesign-Preises 2020, mit dem das Projekt vor kurzem ausgezeichnet wurde.

Wahre Pracht

Schon die Architektur der Goldkammer ist besonders: Im Frankfurter Westend in direkter Nähe zur Alten Oper gelegen, duckt sich die spätklassizistische Stadtvilla zwischen den hohen Gebäuden der Nachbarschaft. Wie eine Schatztruhe verbirgt das denkmalgeschützte Haus seine wahre Pracht tief im Inneren. Das Interesse der Passanten ist ihr dennoch gewiss, denn das Licht der eleganten Sonderleuchte füllt den opulenten Eingangsbereich und lässt den großzügig verarbeiteten Marmor eindrucksvoll erstrahlen. Decken und Wände sind indes in ein dunkles Petrol getaucht und bieten so einen feinen Kontrast zu den hellen Kassettierungen, in denen die Sonderleuchten ihren Platz haben. Der Glanz der Leuchtenkörper, die angenehme warmweiße Lichtfarbe mit 3.000 Kelvin und das harmonische Zusammenspiel der Materialien und Farbgebungen bietet eine einladende Atmosphäre, die zum Verweilen im dortigen Aureus Café, der Tagesbar und dem hauseigenen Restaurant einlädt.

Zu den Exponaten geht es dann mit einem Fahrstuhl ins Untergeschoss hinab: merz merz Architekten wählten Naturstein, Marmor, Bronze und Stampflehm, um eine mystisch wirkende Kulisse zu schaffen, die den Besuchern den Eindruck schenkt, auf der Ausstellungsfläche in ein Untertagebergwerk eintauchen zu können. Von der Geschichte der ersten Goldschmiede über handgefertigte Objekte aus Gold der frühen Völker bis zu ausgewählten Goldbarren der Sammlung Rothschild erstreckt sich das spannende Spektrum der Exponate, das entlang einer im Boden eingelassenen Goldader entdeckt werden darf. Im Kontrast zu der sehr präsenten Pendelleuchte im Atrium bleiben die Lichtkörper hier dezent im Hintergrund und überlassen dem Gold als Hauptakteur die Bühne. Tritt man nach dem Ausstellungsbesuch nach draußen, kann man die Kompetenz von Bergmeister Leuchten in der Außenbeleuchtung erleben: Die Lichtstelen "Canna" und Wandleuchten "Abadia", ebenfalls ein Design von Licht Kunst Licht, setzen im Verbund die Fassade und das Grundstück der Goldkammer ideal in Szene. (am)