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100 Prozent "Made in Switzerland": Die neue Uhrenmarke "Bólido" von Simon Husslein und Pierre Nobs.

Grüezi Bólido

Der Designer Simon Husslein und der Unternehmer Pierre Nobs wollen mit ihrer Neugründung "Bólido" den Uhrenmarkt aufmischen.
von Anna Moldenhauer | 04.07.2017

Der Unternehmer Pierre Nobs und Simon Husslein, bis 2014 Creative Director vom Studio Hannes Wettstein, möchten unter ihrer neuen Marke "Bólido" - spanisch für "Meteor" – Uhren in bester Schweizer Tradition entwickeln: Präzise und von reduzierter Gestalt, versehen mit einem technisch perfekten mechanischen Automatikwerk und selbstverständlich "Made in Switzerland". Nur die hohen Schweizer Preise wollen die beiden Gründer nicht aufrufen: Die Armbanduhren sollen nur circa 650 Franken kosten. Der vergleichsweise günstige Verkaufspreis wird durch die Produktion des Gehäuses als Monocoque, also ohne separaten Gehäuseboden, und mit der Hilfe von computergesteuerten Fräsmaschinen erreicht. Um die Fertigung möglichst zeitsparend zu gestalten, entwickelte Simon Husslein eine Gehäuseform, die zügig gefräst werden kann und dennoch dem hohen Design-Anspruch des Unternehmens gerecht wird. Der Prototyp besitzt ein klares Ziffernblatt, das in verschiedenen Farben erhältlich ist und in seiner Gestaltung an die typische Schweizer Bahnhofsuhr von Hans Hilfiker aus dem Jahr 1944 erinnert.  

Designer Simon Husslein (li.) und Unternehmer Pierre Nobs (re.)

Simon Husslein und Pierre Nobs sind keine Unbekannten im Uhrendesign: Husslein entwarf bereits für Braun und Nomos Glashütte. Zusammen mit Pierre Nobs leitete er die Marke "Ventura". Nach deren Insolvenz im Jahr 2008 will das Duo bei dem neuen Projekt nicht die Fehler der Vergangenheit wiederholen und setzt statt auf wankelmütige Financiers auf eine unabhängige Kapitalquelle: Über die Crowdfunding-Plattform "Kickstarter" konnte das Startkapital von 58.000 Schweizer Franken für die Produktion der Uhren bereits eingesammelt werden. Mehr noch: Mittlerweile hat die Aktion fast die doppelte Summe erbracht. Das Projekt kann noch bis zum 15. Juli 2017 unterstützt werden.

Das Gehäuse der Uhr wird mit Hilfe von computergesteuerten Fräsmaschinen als Monocoque, also ohne separaten Gehäuseboden, produziert.
"Bólido" hat ein klares Ziffernblatt, eine Datumsanzeige und ist zunächst in fünf verschiedenen Farben erhältlich.