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Gutes erhalten

Mit der Neuauflage des Stuhls "Lapala" von Studio Lievore Altherr Molina zeigt Expormim seine Wertschätzung für nachhaltige Materialien, Tradition und Handwerkskunst.
von Anna Moldenhauer | 04.10.2023

Dass es sich lohnt, hin und wieder auf ein Design zurückzublicken, das schon zur Zeit seiner Entstehung nachhaltig und zeitlos war, beweist Expormim: Das spanische Unternehmen feiert in diesem Jahr 25 Jahre "Lapala". Ein Stuhl von Alberto Lievore, Jeannette Altherr und Manel Molina, ausgestattet mit einer Sitzfläche aus geflochtenem Rattan. Die Inspiration dazu fand das Studio Lievore Altherr Molina in der Flechtarbeit: "Es ist an sich wunderbar, atmungsaktiv, strukturiert und hat eine einzigartige Farbe, die nicht mit einem textilen Material zu vergleichen ist", sagt Jeannette Altherr.

Für "Lapala" übersetzte der renommierte Möbelhersteller traditionelle Handwerkskunst in industrielle Prozesse: "Damals war es im Industriedesign nicht üblich, mit traditionellen Techniken zu arbeiten, daher war es eine Herausforderung", erinnert sich Manel Molina. Und Alberto Ales, Produktmanager in der Designabteilung von Expormim, fügt hinzu: "Der 'Lapala'-Stuhl hatte alles – ein sehr hohes Maß an traditioneller Handwerkskunst, die aber gleichzeitig meisterhaft auf industrielle Weise gelöst wurde. Ein einfacher, simpler und dezenter Stuhl, der sehr gut altert. Der Stuhl passte hervorragend zu unserer Philosophie. Zu dieser Zeit war Expormim auf dem Weg, sein gesamtes "Know How" wiederzuerlangen und mit Hilfe von Architekten und Designern wie Oscar Tusquets Blanca, Benedetta Tagliabue und Jaime Hayon zu den Wurzeln der Arbeit mit Rattanmöbeln zurückzukehren. Der 'Lapala'-Stuhl hat eine klare mediterrane Ästhetik und ist eine gute Verkörperung unserer Korbmachertradition, unserer Kultur, dessen, was wir sind und was wir sein wollen."

2015 stellte Expormim erfolgreich ein Outdoor-Modell aus nautischem Seil und Edelstahl vor. In diesem Jahr legt das Unternehmen den Schwerpunkt auf das ursprüngliche Modell "Lapala". Zur Feier des 25-jährigen Jubiläums hat Expormim eine neue Indoor-Version in sein Portfolio aufgenommen. Das Kreativteam hat den neuen Stuhl auf der Grundlage der ersten Entwürfe aus dem Jahr 1998 konzipiert: So wird das Geflecht in stundenlanger Arbeit von Hand um eine Struktur aus Metall geflochten. Die Ergonomie haben die Designer dabei so angepasst, dass eine ebenso bequeme wie robuste Sitzgelegenheit entstanden ist, die sich dank des natürlichen Materials stapeln und flexibel positionieren lässt. "Lapala" eignet sich dank seines subtilen Charakters und der vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten mit Einrichtungsstilen aller Art ideal für Wohnräume wie das Gastgewerbe.

Lapala by Lievore Altherr Molina turns 25 years old

Interview mit Manel Molina:

Anna Moldenhauer: Das Design von "Lapala" war schon 1998 in seiner Klarheit zeitlos und kombinierte Tradition mit moderner Technik. Ein funktionierendes System zu verändern ist immer eine Herausforderung – was war die Idee für die Neuauflage zum 25-jährigen Jubiläum des Stuhls?

Manel Molina: Die 25-jährige Jubiläumsausgabe von 'Lapala' war ein Vorschlag von Expormim. Das Unternehmen hat uns auf die Idee gebracht, den Stuhl noch einmal in natürlichem Geflecht zu fertigen, so wie er in seinen Anfängen war, und dieser Vorschlag hat uns begeistert. Sie haben sehr gute Arbeit geleistet, indem sie die Struktur des Stuhls an das neue Material angepasst haben. Das Ergebnis hätte nicht besser sein können. Der neue "Lapala" hat ein Qualitätsniveau, das dem Publikum, an das er sich richtet, gerecht wird. Die gesamte Erfahrung, die im Laufe der Jahre gesammelt wurde, nachdem man lange Zeit die Outdoor-Version mit nautischem Seil hergestellt und geflochten hatte, ist in die Neuauflage für den Innenbereich eingeflossen. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn die Handwerkskunst der Rattanmöbel hat das Wachstum von Expormim seit seiner Gründung vorangetrieben. Aber Rattan ist nicht die einzige Handwerkstechnik, die sie bewahrt und aktualisiert haben. Es gibt noch eine andere Art von Magie in ihrer Fabrik, und die hat mit einem anderen bescheidenen, aber vielseitigen Material zu tun: Seil.

Welche Erinnerungen haben Sie an die Entwicklung von "Lapala" für Expormim in den neunziger Jahren?

Manel Molina: Die wichtigste Erinnerung ist der Enthusiasmus, den ich persönlich verspürte, als Expormim daran interessiert war, 'Lapala' wieder zu produzieren. Es handelte sich um eine Kollektion, die nicht mehr hergestellt wurde, seit der erste Produzent, der sich auf handgeflochtene Produkte aus Weidengeflecht spezialisiert hatte, seine Tätigkeit einstellte. Das Design des "Lapala"-Stuhls ist sehr ansprechend, aber zu dieser Zeit war es sehr unwahrscheinlich, ein weiteres Unternehmen zu finden, das in der Lage war, die Massenproduktion eines Designs zu wagen, das eine so hohe handwerkliche Technik erfordert. Expormim bekundete sein Interesse an 'Lapala', und das war für uns eine große Freude. Bei der Entwicklung des Stuhls hat Expormim den Designansatz respektiert. Sie passten lediglich die Struktur an, um den Stuhl mit nautischen Seilen bespannen zu können.

Wie unterscheidet sich die neue Version für den Innenbereich von der ursprünglichen Version, die auch für Innenräume gedacht war?

Manel Molina: Die neue Version zum 25-jährigen Jubiläum ist raffinierter als ihre vorherige. Die Ergonomie wurde verbessert, wobei die Komfortparameter der "Lapala" aus Seemannsgarn beibehalten wurden. Die technische Entwicklung ist auch in die Herstellung eingeflossen, so dass kleine ästhetische Details das endgültige Aussehen optimieren. Zurzeit arbeiten wir daran, die Palette an Untergestellen für verschiedene Verwendungszwecke zu erweitern, die die Version mit nautischem Seil bereits bietet. Ziel ist es, diese 25-jährige Jubiläumsausgabe zum Maßstab für das Angebot an aus natürlichem Geflecht geflochtenen Innensitzen werden zu lassen.

Warum haben Sie sich damals wie heute für Weidengeflecht als Material für die Sitzstruktur entschieden?

Manel Molina: Die Verwendung von Korbweide als Material für "Lapala" war die einzige und wichtigste Bedingung, die den Rahmen für die Auftragsvergabe dieses Entwurfs vorgab. Das war das "Briefing". Danach haben wir entsprechend dem Material gestaltet und nach einem Weg gesucht, bei dem das Geflecht einen klaren Ausdruck findet, ohne es zu übertreiben oder seine natürliche Beschaffenheit in einer Übung der Synthese und Proportion zu erzwingen.

Welchen Anspruch auf Nachhaltigkeit wollen Sie mit einer Neuauflage eines bestehenden Designs vermitteln?

Manel Molina: Der wichtigste Garant für die nachhaltige Qualität von 'Lapala' ist die Zeitlosigkeit des Designs. In den 25 Jahren seines Bestehens und durch die Akzeptanz auf dem Markt hat sich dieses Design als unvergänglich erwiesen. Die Handarbeit trägt in hohem Maße dazu bei, diese Beständigkeit noch zu verstärken.

Warum war und ist es für Sie reizvoll, mit Expormim zu arbeiten?

Manel Molina: Die Anziehungskraft ist eine Folge von Verbundenheit und gegenseitiger Anerkennung. Ich betrachte Expormim als ein Unternehmen, das seinen Kunden "nahe" ist. Die Tatsache, dass wir beide dem Mittelmeerraum entstammen und gemeinsame Standards haben, erleichtert die Kommunikation enorm und lässt sie zu einer Selbstverständlichkeit werden. Diese Faktoren sind sehr wichtig, wenn man mit einem Hersteller zusammenarbeitet. Das handwerkliche Wesen der Expormim-Produkte ist ebenfalls ein Merkmal, das mit meiner eigenen Ausbildung verknüpft ist, da ich aus einer Familie von Handwerkern stamme. Die hohen Ansprüche dieses Auftraggebers und die Klarheit, mit der er seine Anliegen bei der Durchführung der Projekte zum Ausdruck bringt, sind für mich besonders hervorzuheben.