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Warten lohnt sich
Die Covid-19 Pandemie wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus, inklusive der Lieferzeiten vieler Möbelhersteller. Auch Ligne Roset sieht sich damit konfrontiert: "Es ist das indirekte Zusammenspiel von zwei Effekten. Einerseits ist die Nachfrage in unserer Branche allgemein gewachsen. Zusätzlich herrscht Ressourcenknappheit. Das hören wir jeden Tag bei Vorprodukten wie Schaumstoff, Holz oder Metall, die wir für unsere Fertigung benötigen", so Didier Simon, Geschäftsführer der Roset Möbel GmbH. Dank regionaler Standorte und kurzer Transportwege ist die Versorgung bei Ligne Roset dennoch gut gesichert. Simon sieht sich mit seinem Team allerdings einem zunehmenden Mangel an Fachkräften gegenüber, denn das französische Famillienunternehmen setzt seit jeher einen großen Teil seiner Fertigung in Handarbeit um: "Unsere Kapazität steht direkt in Relation zur Anzahl der MitarbeiterInnen", sagt er.
Für die Lösung des Problems hat Ligne Roset investiert: Die Produktion wird aktuell im Umkreis von 100 Kilometern zu dem Mutterwerk im ländlichen Briord erweitert. Zudem werden PolsterInnen zukünftig im werkseigenen Ausbildungszentrum geschult, das gemeinsam mit der Region Rhone-Alpes eröffnet wurde. Ebenso will das Unternehmen die einzelnen Abläufe in den Werken noch besser miteinander verzahnen, um so die Prozesse zu optimieren und umfassender auf die Wünsche der KundInnen eingehen zu können. Langfristig sollen diese Maßnahmen dem Fachkräftemangel entgegenwirken und das Produktionsvolumen erhöhen.
Die Herstellung der Möbel trotz der schwierigen Rahmenbedingungen in Frankreich zu belassen, ist für Ligne Roset eine klare Entscheidung: "Es geht um die Qualität der Fertigung und des Designs. Diese definiert sich nicht nur über die einzelnen Bestandteile, sondern aus der Fähigkeit, ein schönes Möbel zu komponieren. Über die Jahrzehnte haben wir eine Kompetenz, ein Savoir-Faire aufgebaut, auf das wir stolz sind. Angefangen beim Design, bis zur Endkontrolle kurz vor der Lieferung. Das ist ein Zusammenspiel von vielen Berufen", so Didier Simon. Dass die Produkte weiterhin vornehmlich in Handarbeit gefertigt werden sollen, ergibt sich aus der grundlegenden Überzeugung, welche Möbel Ligne Roset anbieten möchte: "Schaumstoff auf einen Holzkasten zu kleben und darüber einen Stoff zu ziehen, kann man sehr gut maschinell und industriell realisieren. Es ist hilfreich, dass es das gibt, es kommt für uns aber nicht in Betracht. Ich glaube, unsere Möbel haben eine Seele. Es ist die Vorstellung der DesignerInnen, die durch die Hände unserer MitarbeiterInnen im Werk real wird", sagt er. (am)
