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CX-60

Stylepark Mazda
Mensch und Maschine im Gleichklang

Wenn man japanische Handwerkskunst in ein Auto übersetzen würde, wie sähe das aus? So wie der CX-60 von Mazda beispielsweise – ein eleganter Crossover und der erste Plug-in Hybrid der Automobilmarke.
von Anna Moldenhauer | 17.08.2022

Jede Linie des neuen CX-60 von Mazda ist mit Bedacht gesetzt. Vorab aufwändig ausgearbeitet in einem Modell aus Ton, das teils so groß ist wie das finale Auto selbst. Diese Präzision im Clay Modelling bedarf jahrzehntelanger Übung, denn wer den Meistertitel "Takumi" tragen möchte, braucht gut 20 Jahre Berufserfahrung im Modellieren von Fahrzeugformen. Der "Ton" besteht dabei aus einer Mischung aus Wachs, Öl, Füllstoffen und Pigment, der auf einen Träger aufgebracht und anschließend bearbeitet wird. "Die Modelleure bringen ihre Emotionen in die Form mit ein", so Jo Stenuit, Designdirektor bei Mazda Europa. Und die sind für den Erfolg der finalen Form ausschlaggebend, denn "wenn ein Auto rein digital entstanden ist und der menschliche Faktor fehlt, ist das auch unbewusst spürbar", so Stenuit. Auf der Basis von Skizzen wird mit Hilfe von Federstahlwerkzeugen ähnlich der Bildhauerei eine dreidimensionale Skulptur geschaffen, die flexibel verändert werden kann. Das Design befindet sich so in stetiger Bewegung. Eine in vielerlei Hinsicht nachhaltige Arbeitsweise, denn im Zuge des Clay Modellings wird kein Material verschwendet – jeder Abtrag kann für die nächste Form wiederverwendet werden.

Werkzeuge für das Clay Modelling

Einen eleganten wie sportlichen SUV zu entwerfen, war die Vorgabe für die Gestaltung des CX-60 "Noble Toughness". Die Ideen der DesignerInnen und ModelleurInnen flossen hierfür zusammen – "eine Kombination aus allen Erfahrungswerten, die in dem Unternehmen bestehen", so Andreas Feussner, Head of Claymodelling bei Mazda Europa. In den ersten kreativen Gedankenspielen waren die technischen Vorgaben dabei noch nicht ausschlaggebend, denn "am Anfang darf man sich nicht zu sehr limitieren, sonst friert die Kreativität ein", sagt Feussner. Und diese ist gerade zu Beginn des Entwurfsprozesses wichtig, denn in dieser ersten Phase verleihen DesignerInnen und Modelleure dem Auto seinen besonderen Ausdruck. Bei Mazda geschieht das ganz im Sinne der "Kodo"-Designsprache, der die Ästhetik natürlicher Bewegung in einem stillen Objekt zu Grunde liegt. Und die braucht keine großen Gesten – die Gestaltung ist auf das Wesentliche reduziert. Es sind die Feinheiten, die den CX-60 besonders machen – wie etwa die neue schmalere Lampenarchitektur, für die die Elemente übereinander statt nebeneinandergestellt wurden. Die Seitenflächen reflektieren das Licht dank einer negativen Krümmung zudem nicht gleichmäßig und verleihen dem Auto somit eine optisch ansprechende Eigendynamik. Parallel bietet die neue Außenfarbe "Rhodium White" eine dichte Partikelstruktur, die im Gegensatz zu einer weißen Perllackierung mit Glanz und Tiefe überzeugt.

Innenraum CX-60

Einsteigen und sich nicht überwältig fühlen von der Präsenz der Technologie. Stattdessen Kraft aus der Klarheit des Raums gewinnen – dieses Wohlgefühl bezeichnet Mazda auch mit dem japanischen Begriff "Ma". Im Innenraum des Fünfsitzers ist das durchweg gelungen: In der höchsten Ausstattungslinie bilden helle Ahornholzflächen, kunstvoll gewebte Textilien und Leder eine harmonische Einheit, die dem Auge schmeichelt. Für die Verarbeitung wurden sowohl neue Techniken als auch traditionelle japanische Fertigkeiten ausgewählt: Die Muster und Garne verändern sich je nach Lichteinfall und zeigen mittels der "Kakenui"-Ziernähte eine außergewöhnliche Tiefe. Darüber hinaus sind die Nähte im Innenraum wie die Bänder japanischer Harnische und Rüstungen strukturiert, die für die Sitzenden eine bestmögliche Bewegungsfreiheit bieten. Feine Akzente setzen Dekorelemente aus Chrom sowie eine weiße Ambiente-Beleuchtung an den Innenseiten der vorderen und hinteren Türen, die die Farben und Beschaffenheit der Oberflächen ideal zur Geltung bringen. Der Wechsel aus Materialien und Strukturen entsprechend dem "Hacho"-Prinzip verleiht dem Interieur eine lebendige Dynamik, ohne das Auge zu reizen. "Gutes Design muss sich selbst erklären. Das Auto soll ein Ruheraum sein, damit man sich auch auf das Autofahren konzentrieren kann", so Jo Stenuit.

Mazda CX-60 / Exterior & Interior

Zu dem angestrebten Einklang zwischen Mensch und Fahrzeug gehört auch das Driver Personalization System, in dem die bevorzugten Einstellungen wie etwa für die Sitzhöhe, die Ausrichtung des Lenkrads und des Außenspiegels oder das Head-up-Display gespeichert werden können. Beim nächsten Einsteigen erkennt das System über eine Kamera wer hinter dem Lenkrad sitzt und passt diese entsprechend an. Für die Orientierung sowie das Entertainment dient derweil ein 12,3 Zoll großer Monitor und ein entsprechendes Instrumentendisplay. Auch der Antrieb des CX-60 kann sich sehen lassen: Der Plug-in-Hybrid, eine Mischung aus Verbrennungsmotor und Elektroantrieb, bringt es auf 327 PS und ist so der bislang leistungsfähigste Mazda, der für den Straßenverkehr erdacht wurde. "Wir glauben, das es nicht richtig sein kann auf nur eine Lösung zu setzen", sagt Stenuit. Brücken zu bauen, zwischen der Tradition und der Moderne bedachte Entscheidungen treffen anstatt Trends zu folgen und dabei stets die japanische Handwerkskultur wertzuschätzen, dieser Anspruch gehört zur DNA des Automobilherstellers. "Mazda ist eine sehr ehrliche Marke. Wir versprechen im Design nichts, was wir nicht halten können", so Jo Stenuit.