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Als erster und bisher einziger Keramikfliesenhersteller der Welt erhielt Mosa das "Cradle to Cradle" Zertifikat.

Nachhaltigkeit
Für die Ewigkeit gedacht

Fliesen von Mosa sind ästhetische Naturprodukte, die zeitlos, nachhaltig und für alle Arten von Anwendungen geeignet sind. Das Maastrichter Unternehmen steht Planern und Bauherren zudem mit digitalen Services und maßgeschneiderter Projektunterstützung zur Seite.
von Anna Moldenhauer | 02.12.2019

Sie liegen uns zu Füßen: Fliesen. Ihr Material und ihre Optik sind maßgeblich für den Effekt auf eine gesunde und angenehme Raumatmosphäre – schlau ist daher, wer bei der Auswahl auf umweltverträgliche, qualitativ hochwertige Produkte setzt. Als Spezialist für keramische Fliesen hat sich Mosa aus dem niederländischen Maastricht seit der Unternehmensgründung vor gut 136 Jahren einen Namen gemacht. Ein Grund für den stetigen Erfolg ist sicher, dass die nachhaltige Produktion ganz selbstverständlich zur Firmenpolitik gehört: "Die Nachhaltigkeit muss bei Mosa für alle Elemente gelten, vom Rohmaterial bis zum Endprodukt", so Dorien van der Weele, Sustainability Manager bei Royal Mosa. So viel Umweltbewusstsein fällt auf: In der Konsequenz wurden bereits große Teile der Kollektion mit der "Cradle to Cradle (C2C)" Auszeichnung in Silber geehrt, die die biologische, bzw. technische Wiederverwertbarkeit der Materialien belegt. Als erster und bisher einziger Keramikfliesenhersteller der Welt erhielt Mosa das "Cradle to Cradle" Zertifikat. Die Reduktion von Abfall, das hohe Recyclingpotenzial der Produkte dank natürlicher Rohstoffe, die Einsparung von Ressourcen mittels erneuerbarer Energien, ein umweltfreundliches Wassermanagement sowie soziale Arbeitsbedingungen sind hierbei Grundpfeiler des nachhaltigen Konzepts, die Mosa erfüllt.

Zentraler Kreis

Der Kreis als Symbol der Wiederverwertung ist für Mosa ein zentrales Element – aktuell erforscht das Team die Perfektionierung des Recyclingsystems im Bau: Schneidrückstände von Fliesen führt das Unternehmen bereits seit einigen Jahren mittels nationaler Rücknahmekampagnen in den Niederlanden zurück in den Prozess. Der nächste Schritt ist das Recycling aller Produktionsabfälle, wie den Resten der Glasur und des Fliesenklebers. Im Juni diesen Jahres wurde so im Neubauprojekt British School im niederländischen Leidschenveen "Cradle to Cradle"-Fliesen von Mosa mit einem "Cradle to Cradle" zertifizierten Kleber verlegt, ein Fortschritt auf dem Weg zur umfassenden Kreislaufwirtschaft in der Konstruktion. Zudem arbeitet das Unternehmen an weiteren, fortschrittlichen Ideen – wie einem Leasingsystem für komplette Fassaden, Böden und Wände, die im Rahmen eines Pfandsystems an Mosa zurückgegeben werden können. Für eine detaillierte Dokumentation der Materialien in einem Gebäude ist Mosa zudem sehr interessiert, das von der EU geförderte BAMB-Projekt (Buildings as Material Banks) zu unterstützen, das den im Gebäude verwendeten Materialien mittels eines elektronischen "Reisepasses" eine Nachvollziehbarkeit verleiht und so deren Kreislaufwert erhöht. So könnten beispielsweise Informationen über die Zusammensetzung der Fliesen für die Rückgewinnung von Rohstoffen und Wertstoffen für jedes Gebäude digital abgerufen werden. "Es geht darum verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen", so Joy Moonen, Corporate Communication Advisor bei Mosa.

Von Maastricht aus liefert der Fliesenspezialist seine Produkte in 50 Länder und bietet zudem den Architekten und Bauherren einen Service-Werkzeugkasten: vom Design über vorgefertigte Lösungen bis zum digitalen Tool.

Virtuell und real

Von Maastricht aus liefert der Fliesenspezialist seine Produkte in 50 Länder und bietet zudem den Architekten und Bauherren einen Service-Werkzeugkasten: vom Design über vorgefertigte Lösungen bis zum digitalen Tool, wie dem "Mosa Pattern Generator": Für jedes Projekt können mit der Software Muster für Wand und Fußboden ausgewählt werden, in denen alle verfügbaren Formate, Raster, Texturen und Farben der Fliesen von Mosa eingesetzt werden. Anschließend lässt sich das gewählte Ergebnis in Design- und Bausoftwareprogramme importieren. Mit dem "3D Tile Viewer" lassen sich darüber hinaus die Details der Fliese vom Muster des Reliefs bis zur jeweiligen Dicke genau betrachten, fast so als hielte man sie selbst in Händen. Und mittels der Augemented Reality App "Mosa Viewer" kann das gewünschte Produkt zur idealen Veranschaulichung direkt in den Raum projiziert werden. Zudem organisiert Mosa regelmäßig Fortbildungsseminare für Architekten und Innenarchitekten, beispielsweise mit Dorien van der Weele, Manager Sustainability bei Mosa. "Wir wollen nicht nur ein Produkt anbieten, sondern den Architekten, Planern und Bauherren einen umfassenden Service anbieten", so Moonen.

Das großzügige Designatelier in Maastricht bietet zudem die Möglichkeit mit charakteristische Oberflächen von Mosa auf eine reale Tuchfühlung zu gehen: In den einstigen Hallen der Porzellanfabrik, mit der die Erfolgsgeschichte von Mosa im Jahr 1883 begann, ist heute die Zukunft zu Hause: In den hellen Räumen im ersten Stock hat die gesamte Kollektion für Wände, Böden, Fassaden und Terrassen einen Platz gefunden. Alle Optionen für individuelle Projekte können hier direkt am Muster ausprobiert werden. Zahlreiche Installationen geben eine Idee für weitere Kombinationsmöglichkeiten. Das die Keramikfliesen von Mosa auch zur Kunst werden können, zeigt in der Ausstellung ein Teil des Werkes "Plongeon" von Noemi Sjöberg. Im Original 22,20 Meter lang und 3,60 Meter hoch, ließ sich die Künstlerin von den Serien "Scenes", "Global" und "Softgrip" inspirieren: Auf der Basis einer Fotografie aus den Zwanziger Jahren eines Schwimmers schuf sie mit den Fliesen von Mosa ein abstraktes Pixelpuzzle, das bei einiger Entfernung das Ursprungsbild zu erkennen gibt. In den Hallen des Designateliers fügte die Künstlerin das Wandbild aus 3552 Fliesen zusammen, bevor es im Sommer diesen Jahres nach Paris transportiert wurde und dort unter der Brücke Pont du Garigliano über der Seine angebracht ist.

Kunst mit Fliesen von Mosa: "Plongeon" von Noemi Sjöberg

Dynamische Unikate

Wie das künstlerische Wandbild, ist auch jede Fliese von Mosa für sich einzigartig in ihrer Optik: "Das Sprühgranulat verleiht den Fliesen eine zufällige Variation, die optisch dynamisch wirkt. Jede Fliese und Kollektion ist anders und wirkt im Zusammenspiel trotzdem homogen", erklärt die Industriedesignerin Mireille Meijs. Mit der Variation aus feinen und groben Keramikflocken kann die Wirkung der Textur verändert werden, ohne dass die angenehme Haptik gestört wird. Jede Fliese ist ein Unikat – "Quartz" zeigt beispielsweise ein texturiertes Relief mit kristallartigen Partikeln, bei "Terra Maestricht" erhält das Produkt durch die Feinheit des kohäsiven Pulvers ein außergewöhnliches Muster. Für den Ausdruck der Individualität in der Farbe steht zudem eine Palette von derzeit 32 Tönen zur Verfügung. Das auch bei neutralen, natürlichen Nuancen eine dynamische Lebendigkeit möglich ist, zeigt die "μ-Serie": Das Gemisch aus winzigen, intensiven Keramikpigmenten in verschiedenen Farben erzeugt je nach Lichteinfall einen wechselnden Effekt und eine optische Tiefe. Mosa strebt nach großen Variationen für einzelne Projekte, will aber nicht trendy sein: "Wir bringen eine Fliese nur auf den Markt, wenn wir überzeugt sind, dass sie in jeder Hinsicht perfekt ist", sagt Mireille Meijs, Industriedesignerin bei Mosa.

Wer einmal das Werk von Mosa in Maastricht besucht, merkt schnell wie ernst das Unternehmen den Anspruch auf Perfektion nimmt, denn jede Fliese durchläuft bis zur Freigabe zahlreiche Prüfstationen. Mensch und Maschine beleuchten im Wechsel jedes einzelne Produkt auf Makellosigkeit. Von der noch rohen, gepressten Form aus Lehm und Sand, bis zum Ergebnis nach der doppelten Brennung, mit der die Glasurschicht besonders hochwertig wird. Wertschätzung für das Handwerk und eine tiefe Leidenschaft für Keramik sind zwei Aspekte, die die Optik wie die angenehme Haptik der Produkte von Mosa prägen. Persönlich von der Qualität der Fliesen und dem breiten Leistungsspektrum für Architekten, Designer und Planer überzeugen kann man sich beispielsweise am 4. und 5. Dezember 2019 auf der kommenden Architect@Work in Düsseldorf.