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FEATURED PROJECT
Eine Legende erfindet sich neu

Vor der Kulisse von Miami Beach überführen Architekt Richard Meier und Interiordesigner Joseph Dirand den legendären Surf Club aus den Dreißigerjahren in ein neues Zeitalter.
26.04.2019

Mit dem Four Seasons Miami Beach The Surf Club werden nicht einfach alte Zeiten wieder heraufbeschworen – das Hotel bietet eine entspannte Alternative zu den noblen Luxushäusern am Strand der kosmopolitischen Metropole in Florida. Dabei verliert der Ort selbst keineswegs den Glanz und Glamour vergangener Tage.

Feierlich eröffnet wurde der Club in der Silvesternacht 1930, kurz nachdem Reifenmagnat Harvey Firestone eines Winternachmittags mit Freunden auf seiner Yacht Marybelle an der besagten Uferstelle vorbeicruiste. Dies war die perfekte Kulisse für ihren Club, da waren sich die Freunde einig – einen privaten Ort, den sie infolge des US-amerikanischen Prohibitionsgesetzes trotz Alkoholverbot aufsuchen konnten. Architekt Russell T. Pancoast baute den Surf Club auf dem über 36.000 Quadratmeter großen Grundstück am Atlantik. Zu den Gästen der nächsten Jahre zählten unter anderem Frank Sinatra, Elizabeth Taylor und Winston Churchill. Zelebriert wurden hier nicht nur Sonne und Strand, sondern auch etwa Debütantinnenbälle, Fashionshows oder Black-Tie-Boxing-Dinners. Nun schreibt die Hotelkette Four Seasons die Geschichte fort.

Historische Luftaufnahme

Im The Surf Club sind heute insgesamt 77 Cabana-Studios im historischen Teil sowie Gästezimmer in einem ihn überragenden und von Richard Meier konzipierten Neubau untergebracht. Hinzu kommen 30 exklusive Residential-Suiten. Zwischen Pool und Palmen eröffnet sich im Garten der traumhafte Blick auf das Meer. Eine Szenerie, deren Klasse sich in der Möblierung des Gartens widerspiegelt. Hier kann auf maßgeschneiderten Liegen des belgischen Outdoormöbelherstellers Tribù relaxt werden. "Wir haben das Beste aus dem ausgewählt, was jeder leisten kann, und wir haben sie dazu gebracht, uns ihr Bestes zu geben", erklärt Nadim Ashi, Gründer von Fort Partners, dem der Surf Club heute gehört. "Wir haben uns mit nichts Geringerem als Exzellenz zufrieden gegeben. Wir glauben, dass, wenn man etwas Einzigartiges schafft, es von Dauer sein wird."

Für die Neugestaltung der öffentlichen Bereiche sowie der Hotelzimmer wurde der Pariser Innenarchitekt Joseph Dirand beauftragt. Dieser wandte sich an Tribù für die Möblierung von drei Pools, des Strandes und der Terrasse des Restaurants Le Sirenuse, das sich im restaurierten Tanzsaal und der Loggia des Clubhauses befindet. "Wir haben den Surf Club nicht gegründet, aber wir haben die Verantwortung dafür, dass das, was wir tun, Integrität, Kultur und Qualität in den Mittelpunkt stellt. Es muss lebendig und geliebt sein", so Nadim Ashi. Direkt neben dem Club schließt beiderseits ein größerer Wohnkomplex an, den ebenfalls das New Yorker Architekturbüro Richard Meier & Partners entworfen hat. Zwei zwölfgeschossige Gebäude mit jeweils unterschiedlicher Kubatur, aber gleicher charakteristisch-transparenter Fassade umschließen das Hotel und erlauben einzigartige Blicke auf den Atlantik und Downtown Miami. Richard Meier persönlich hat Teile des Interiors und verschiedene Finishes arrangiert.

Am Pool kann auf maßgeschneiderten Liegen des belgischen Outdoormöbelherstellers Tribù relaxt werden.

Das Penthouse "The Marybelle" im Four Seasons Hotel wurde wiederum nach Plänen des Franzosen Joseph Dirand ausgestattet, die Terrasse mit Sesseln und Tischen aus der Tribù-Kollektion "Illum" von Merckx & Maes und der Sofaserie "Mirthe" aus der Feder von Studio Segers möbliert. Gestalterisch bleibt Dirand minimalistisch. Markant sind die extratiefen Polster des "Mirthe"-Sofas, umgrenzt von einem Korpus aus lackiertem Aluminium. Daneben entstanden in Zusammenarbeit mit Tribù entworfene Lounger. Weiße Oberflächen und weiße, wetterresistente Bezüge in Kombination mit Holz sind die Tonalität seiner Wahl – hier, hoch über dem Meer. "In Miami sind die Farben, die ich benutze, jene die vor meinen Augen liegen: die Palmen, der Strand, die Farbe des Wassers, der Himmel", so der Designer. Das leuchtet ein. Schließlich machte genau dies schon vor knapp 90 Jahren die magische Anziehungskraft dieses Ortes aus. (mh)

Der Surf Club mit Hotelneubau (links) und einer der beiden neu geschaffenen Wohnkomplexe (rechts) von Richard Meier
"The Marybelle" Penthouse
"The Marybelle" Penthouse