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MOBILITÄT
Auf leisen Rädern

BMW gewährt einen ersten Blick auf den BMW iX. Das Design des SUV mit Elektroantrieb wird bereits ein Jahr vor seiner Markeinführung heftig diskutiert.
von Judith Jenner | 01.01.2021

An SUVs scheiden sich die Geister. Für die einen sind es spritfressende Protzvehikel. Die anderen schwören auf das Fahrgefühl und den großzügigen Innenraum. Zumindest den Vorwurf des hohen Treibstoffverbrauchs möchte BMW nicht mehr gelten lassen. Mit dem BMW iX bringt der Fahrzeughersteller Ende 2021 einen Wagen auf den Markt, der in Länge und Breite zwar vergleichbar ist mit einem BMW X5, aber elektrisch angetrieben wird. Das BMW-Team hat bei der Entwicklung mehr als die Antriebsart überdacht. Bereits von außen hat das Auto wenig gemein mit anderen Modellen der Münchner. Geschwungene Linien, modellierte Flächen und gezielt eingesetzte Farblinien geben dem BMW iX einen eigenen, kompakten Look. Relativiert wird er durch schmale Front- und Heck-Scheinwerfer, die schmalsten, die je in einem BMW zum Einsatz kamen. Im Heck verbergen sich Sensoren fürs autonome Fahren sowie eine selbstreinigende Rückfahrkamera. Der monolithisch gestaltete Fahrzeugkörper zeigt in Details aber dennoch das gestalterische Erbe des Herstellers: Seine vertikalen, beidseitig abgerundeten Kühlernieren sind eine Referenz an die dreißiger Jahre.

Eine Mischung aus Wohnzimmeratmosphäre und Raumschiff Enterprise erwartet den Fahrenden im Innenraum. "Wir haben den BMW iX von innen nach außen gestaltet", erläutert Domagoj Dukec, Leiter BMW Design. "Besonders wichtig war uns dabei ein modernes, wohnliches und reduziertes Interieurdesign mit einem großzügigen Raumgefühl." Das gelingt mit warmen Materialien wie offenporiges Holz oder Bedienelementen aus geschliffenem Kristallglas. Als Kontrast dazu ersetzt ein gebogener Breitwand-Bildschirm das klassische Cockpit. Die Anzahl der Knöpfe hat BMW um die Hälfte reduziert. Stattdessen reagiert der Wagen auf Sprachbefehle und stellt zum Beispiel auf Zuruf die Heizung an. In der Mittelkonsole erlaubt der iDrive-Controller ein schnelles, präzises Surfen durch die Menüs. Wer sich zusätzlich das Bowers & Wilkins Surround Sound System gönnt, erlebt aus 30 integrierten Lautsprechern Konzertsaalatmosphäre. Dem 500 elektrische PS starken Motor attestiert BMW eine Reichweite von 600 Kilometer ohne aufzuladen.

Als Werbeträger für seinen iX hat BMW-Chef Oliver Zipse niemand Geringeren als Oscar-Preisträger Christoph Waltz engagiert. "Kommt da was rein oder kommt da was raus?", fragt der Schauspieler kritisch im Spot mit Blick auf das BMW-Logo auf die Fronthaube. Darunter befindet sich der Einfüllstutzen fürs Wischwassers. Ansonsten ist sie fest verschraubt. Statt des Verbrennungsmotors schützt sie die Komponenten für die autonome Fahrfunktion. So leicht wie Christoph Waltz lassen sich aber nicht alle vom Design des neuen BMWs überzeugen. In sozialen Netzwerken hagelte es Kritik: Als kalt, steril und herzlos empfanden es die einen. Für die anderen ist es schlicht kein BMW. Das Unternehmen ging zum Gegenangriff über und fragt in einem eigenen Spot: "What’s your reason not to change?". Auch wenn das Design des BMW iX für eingefleischte Nutzer gewöhnungsbedürftig sein mag, schlägt der Autobauer damit ein neues Kapitel seiner Geschichte auf. Er gibt einen Ausblick, wie das Fahren der Zukunft aussieht: autonom, elektrisch, komfortabel.

BMW iX
BMW iX Test Drive. | #NEXTGen 2020