Genius Loci am Chiemsee
Matteo Thun & Partners haben schon viele Hotels der Luxuskategorie gestaltet – in Hamburg und im kroatischen Petrčane, in Al Amaaria in den Emiraten oder Yangyang in Südkorea. Besonders stechen dabei die Interieurs heraus, die mit der Alpenwelt verbunden sind – dem Zuhause des Südtiroler Architekten. Das Vigilius Mountain Resort wurde 2003 auf 1500 Metern Höhe in den Dolomiten bei Meran eröffnet und setzt heute noch Maßstäbe im Hospitality Design – mit einem Gestaltungskonzept, das für Entschleunigung und Authentizität auf allen Ebenen sorgt. Der Chiemgauhof Lakeside Retreat im bayerischen Oberland, rund 100 Kilometer von München und 50 km von Salzburg entfernt, ist das neueste und ein besonders Schmuckstück im Portfolio der Architekten. In seinem Gestaltungskonzept sind alpenländische Traditionen und internationales Design in einer ausbalancierten Mischung vereint.
Seeblick am bayerischen Meer
Von der Straßenseite ist der Chiemgauhof kaum als solches zu erkennen. Die drei Baukörper im Naturschutzgebiet bei Übersee, sind parallel in Ost-West-Richtung zum Chiemseestrand gestaffelt und miteinander verbunden. Lärchenholz umhüllt die unauffälligen Fassaden, genau wie bei den landwirtschaftlich genutzten Gebäuden in der Umgebung – eine Besonderheit der regionalen vernakulären Baukultur. "Wir haben den besonderen Charme der alten Holzscheunen ins Hier und Jetzt übersetzt, und mit der Zeit wird die Natur den Rest erledigen und dem ganzen Hotel eine schöne Patina verleihen", erläutert Matteo Thun das architektonische Konzept. Das Fünf Sterne Plus-Hotel hat insgesamt 28 Zimmer und Suiten mit Loggien und Besonderheiten wie privaten Saunen und Gärten. Jede Gästeeinheit hat Seeblick, der Sonnenuntergang am bayerischen Meer wird so zum Erlebnis.
Regionale Materialien
Der zentrale Hoteleingang führt in eine großzügige Lobby, die sich bis unter das Dach streckt. Von hier können Gäste gleich bei der Ankunft einen Blick durch den vorgelagerten Bereich auf den See werfen, zwei seitliche Holztreppen führen auf die Galerie zu den Zimmern im Obergeschoss. Die sorgfältig gewählte Materialpalette der Innenräume ist auf eine Auswahl an Naturwerkstoffen mit regionalen Hölzern reduziert. Der Steinboden aus alpenländischem Nagelfluhplatten wechselt sich mit Eichenparkett in den Gemeinschaftszonen wie der Lounge und der Stube auf der Seeseite ab. Dort öffnet sich das Gebäude mit bodentiefen Fenstern auf eine vorgelagerte Pergola und zum hoteleigenen Chiemseestrand samt eigenem Holzsteg und Anleger.
Innen und außen vermischen sich im Erdgeschoss auf der Seeseite, die in offenen lichtdurchfluteten Bereiche schließen die Pergolen vor dem Haus und den alten Baumbestand mit ein. Zeitlose Polstermöbel gruppieren sich in der Lounge um einen behaglichen zentralen Kachelofen, der mit den Kacheln der Inseltöpferei Kampfleuthner von Frauenchiemsee gesetzt wurde. Historische Möbel der Region wie die großen bemalten Holztruhen ergänzen die das zeitgenössische Design der Einrichtung, die teils eigens von Matteo Thun & Partners für den Chiemgauhof entworfen wurden. Diese Mischung aus regionalen Zutaten und zeitgenössischem Design prägt auch den Charakter Zimmer und Suiten.
Zimmer und Bootshaus
Bedacht eingesetzte Wandvertäfelungen aus Holz, sowie Böden und Schränke, ebenso aus Eiche, verwandeln die Zimmer in behagliche Rückzugsorte, die sich mit einer vorgelagerten Loggia zum Seeufer öffnen. Sorgfältig ausgewählte Holzmöbel zeichnen Kurven in den Raum und sind durch weiche Textilien wie die handgewebten Recycling-Teppiche und Decken aus Schafswolle von LPG-Studios im nahegelegenen Aschau ergänzt. Die Bäder sind mit elegantem dunklem Nagelfluh aus den Alpen ausgeschlagen, die freistehenden Ofurò-Badewannen aus Lärchenholz nach dem Entwurf von Matteo Thun und seinem Partners Antonio Rodrigues für Rapsel bringen die japanische Badtradition nach Bayern. In japanischer Tradition steht auch das Bootshaus am Seeufer des Hotels, seine dunkle Außenhülle ist aus geflämmtem Holz, die Innenräume mit einem großen Kamin aus dunklem Metall und Stein. Der Pavillon mit einer Bar und einem Tearoom kann für eine Vielzahl von festlichen Anlässen genutzt werden.
"Ich wollte schon immer ein Hotel mit Matteo Tun gestalten", meint Ursula Schelle-Müller, die das Grundstück mit dem maroden Vorgängerbau am Chiemseeufer gemeinsam mit ihrem Mann Dieter Müller erwarb. Das Gründerpaar von Motel One besitzt auch Das Achental im nahegelegenen Grassau, beim Bau und Gestaltungsprozess des Chiemgauhofs Lakeside Retreat brachten sich die Hoteliers maßgeblich ein. Auf den Fundamenten des maroden Vorgängerbaus ein ökologisch und technisch versierter Hotelbau, der das regionale Erbe der Region mit den Vorzügen moderner Hospitality und höchstem Komfort vereint. In diesem Gesamtkonzept darf auch die Kunst nicht fehlen – sie ist allgegenwärtig im Chiemgauhof. Die Gemälde des Münchner Sezessionisten Julius Exter, dessen Atelier in Übersee gleich um die Ecke heute noch besichtigt werden kann, verankern das Luxus-Hideway zusätzlich in der regionalen bayerischen Kultur, die zum unverwechselbaren Charme des Hotels beiträgt.
Kontakt
Chiemgauhof
Julius-Exter-Promenade 21
83236 Übersee, Deutschland
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