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Sofa "Vulcano", Ottoman "Phuket", Side Table "Fly"

Draußen zu Hause

Flexform hat mit dem "Groundpiece" von Antonio Citterio einst das Sofa zum Zentrum des Alltags kultiviert. Aktuell übersetzt der italienische Möbelhersteller seine elegante Kollektion in den Außenraum.
von Anna Moldenhauer | 17.02.2020

Die Zeiten, in denen man sich bei Outdoormöbeln mit schnöden Kunststoffliegen begnügte, gehören der Vergangenheit an. "Die Außenbereiche werden immer mehr zu Orten, die man zu jeder Jahreszeit genießen kann. Sie bilden eine Erweiterung des Innenraums und sind der gleichen sorgfältigen Betrachtung würdig", beschreibt es Flexform. Der italienische Hersteller aus Meda nahe Mailand hat mit dem "Groundpiece" von Antonio Citterio 2001 ein Sofa auf den Markt gebracht, das international umgehend stilbildend wirkte: Eine niedrige Loungelandschaft mit Kissenbergen, modular gedacht und nur mit einer schlichten Metallleiste am Boden dekoriert. Dank der Kombination aus maximalem Komfort und zurückhaltendem Stil zog eine neue, informelle Ästhetik in die Polster ein. Seitdem ist Flexform stetig gewachsen und übersetzt sein hochwertiges Mobiliar nun in den Außenraum. Dazu gehören natürlich tiefe Sofalandschaften, ausgestattet mit einer großzügigen Anzahl der für Flexform so charakterisierenden Kissen, die ein Extra an Gemütlichkeit versprechen. Wie das Sofa "Vulcano", das sich mit zwei Chaiselongues zu einer bodennahen Sitz- und Liegelandschaft kombinieren lässt. Für die Verzierung und Stärkung der Rückenlehnen, sei es beim Sessel "Ortigia" oder in Form der Ummantelung von Ottoman "Phuket" nutzt Flexform bisweilen ein kunstvolles Geflecht von Strängen aus Polypropylen. Eine sanfte Anmutung an die Handwerkskunst des Binsengeflechts, das Flexform für seine Indoormöbel einsetzt. Die wasserabweisenden Bezüge aus Textil bieten darüber hinaus eine weiche Haptik. Viele Sockel der Sitzmöbel bestehen aus afrikanischem Irokoholz, dass aufgrund seiner Härte gerne für den Bootsbau verwendet wird. Robuste, qualitativ hochwertige Materialien wie Massivholz und ihre hochwertige Verarbeitung verweisen auf die reiche Erfahrung von Flexform in der Ausstattung luxuriöser Yachten. Diese Kenntnisse sorgen dafür, dass die Outdoor-Möbel über viele Jahre den wechselnden Wetterbedingungen standhalten können.

Beständig ausgeglichen

Neben den modularen, voluminösen Sitzlandschaften wie das Sofa "Grandemare" gehören auch Sessel mit schwungvollen Armlehnen aus Aluminium wie "Alison" oder elegante Tische und Stühle wie "Moka" aus rostfreiem Chrom-Nickel Stahl zum Portfolio. Zeitloses Design ist bei Flexform keine abgegriffene Marketingphrase: Das Gestell des Tisches "Moka", das eine Glasplatte trägt, wurde bereits Ende der Dreißiger Jahre entworfen und passt perfekt in aktuelle Architekturen und in den Outdoor-Bereich. Ein Schlüssel für diese hohe Anpassungsfähigkeit ist neben den eleganten Designs und einer hohen Modularität der Kollektion auch ihre Farbgebung: Die ästhetische Sprache von Flexform ist angelehnt an die Palette des bedeutenden italienischen Maler und Grafiker Giorgio Morandi. Die vom Künstler für Stilleben bevorzugt neutralen Töne wie Elfenbein oder warme Grautöne werden dabei bisweilen mit sanften Highlights in Grün, Gelb oder Burgunder akzentuiert. Mit dieser ausgewogenen Optik gehen die Outdoormöbel mühelos eine harmonische Verbindung mit den Tönen der Natur ein.

Flexform ist untrennbar verbunden mit der Familie Galimberti: 1967 von den Brüdern Romeo, Pietro und Agostino Galimberti gegründet, ist das Unternehmen bis heute in Familienhand geblieben. Aktuell führen die Söhne und Enkel der Gründer Flexform. "Die Familie ist von größter Bedeutung, sie ist ein unschätzbares Erbe an Ressourcen, Inspiration und Fachwissen", sagen sie. Das "Wir" ist für Flexform ein wichtiger Begriff. Das bedeutet auch, das sich das Unternehmen von Beginn an auf das lokale Handwerk der Holz- und Metallverarbeitung der Region Meda verlassen konnte. Seit den Anfängen im Jahr 1959 werden die Produkte von Flexform dort in Handarbeit hergestellt. Zudem setze die Familie auf die kreative Zusammenarbeit mit Architekten und Designern wie Joe Colombo, Asnago-Vender, Cini Boeri, Rodolfo Bonetto und natürlich Antonio Citterio. Ihre essentiellen Formen und der Fokus auf Produktfamilien statt auf individuelle Einzelstücke haben den Erfolg des Unternehmens maßgeblich geprägt. Die Übersetzung dieser leichten Eleganz in den Außenraum ist ein logischer Schritt.

Matteo, Luca, Saul, Giuliano und Pietro Galimberti (v.l.n.r.)