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Ieoh Ming Pei vor der Glaspyramide im Innenhof des Louvre, mit der er den Haupteingang zum Museum in die Mitte des Komplexes verlegte.

NACHRUF
Zum Tod von Ieoh Ming Pei

Der Architekt Ieoh Ming Pei ist gestern Nacht im Alter von 102 Jahren verstorben. Ein Nachruf von Robert Volhard, Gründer und Vorstand von Stylepark.
von Robert Volhard | 17.05.2019

Ohne den Architekten Ieoh Ming Pei gäbe es Stylepark wohl nicht. Als Teenager verbrachte ich in den Achtzigerjahren einen Sommer im Internatskolleg Choate Rosemary Hall in Connecticut, auf dessen Campus Ieoh Ming Pei das Paul Mellon Arts Center errichtete. Der Bau entfachte meine Liebe zur Architektur. Er zeigte mir, wie eindrucksvoll Architektur mit dem Spiel aus Masse, Leere und Licht Räume erschaffen kann. Dank ihm entschied ich mich dafür Architektur zu studieren. Nicht minder faszinierend in meiner Ausbildung war der Eindruck seines berühmtesten, und zu Beginn wohl auch umstrittensten Entwurfs, der Glaspyramide vor dem Louvre in Paris. Seine Fähigkeit, komplexe Strukturen auf eine Essenz zu bringen, seine klare, geometrische Handschrift sowie das Gefühl für die richtige Mischung aus Transparenz und Geschlossenheit, hat mich seitdem begleitet. Ieoh Ming Pei war seiner Zeit stets voraus. Die Qualität und Vielseitigkeit seiner Arbeit hat unsere Gegenwart enorm bereichert und sicher nicht nur mir die Augen für eine neue Form der Architektur geöffnet.

Das Paul Mellon Arts Center in Connecticut wurde 1972 eingeweiht.
Seit der Fertigstellung im Jahr 1989 gehört die Glaspyramide des Louvre zu den Wahrzeichen der Stadt Paris.
Ausstellungsbau des Deutschen Historischen Museums (DHM) in Berlin von Ieoh Ming Pei aus dem Jahr 2003.