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Harmonie im Kontrast

noa* network of architecture haben für das vier Sterne Haus "Apfelhotel Torgglerhof" in Südtirol die bestehende Struktur ausgebaut und um eine Wellnessanlage ergänzt.
Text von Anna Moldenhauer, Fotos von Alex Filz | 31.07.2020

Das thematische Konzept des Gästehauses "Apfelhotel Torgglerhof" als Kombination aus Hotel und Hof im Bergdorf Saltaus im Passeiertal wurde von noa* network of architecture für den Umbau fortgeführt: Die an das Haupthaus angeschlossene Scheune hat man so für weitere Gästezimmer und eine Hofmanufaktur komplett entkernt und ausgebaut. Darüber hinaus wurden drei eigenständige Gebäude mit Satteldächern an das Ensemble angeschlossen, deren Fassaden mit vorgehängten Pattern aus Holzrauten in Anthrazit versehen sind – eine Transformation klassischer Holzverstrebungen. Diese bieten weiteren Zimmern und Suiten Platz, aus denen man dank der bodentiefe Verglasung das weite Panorama über das Tal von Saltaus genießen kann. Für die Räume im Dachgeschoss wurden die hohen Giebel genutzt, um eine Schlafgalerie unterzubringen, welche die Gäste über eine interne Zimmertreppe erreichen können.

Holz und Metall sind im Umbau als Materialien federführend – so wurde im Zuge der Restauranterweiterung vor der Decke des Raumes eine
Metallverstrebung angebracht, in der sowohl die Beleuchtung wie Pflanzen flexibel versetzt werden können. Die Verweise an das traditionelle
Holzhandwerk der Region finden sich in jedem Raum: Das Mobiliar fertigte eine lokal ansässige Tischlerei auf Maß. Für die Erweiterung des Restaurants dienen neue Pavillons mit einer Konstruktion aus graubraunen, pulverbeschichteten Aluminium. Diese setzen einen strengen Kontrast zu den optisch warmen Materialien sowie der hohen Stofflichkeit im Interior des Hotels, die vorwiegend mit Leinentüchern umgesetzt wurde.

Um den neuen Wellnessbereich möglichst harmonisch einzugliedern, realisierten die Architekten eine halbgeschwungene Sichtbetonschale, die sich mit begrüntem Dach in die Landschaft duckt. Über ein Portal aus Holz gelangt man in den Innenbereich, der unter anderem einen Trinkbrunnen aus Naturstein sowie einen offenen Kamin bietet. Für den Ausbau der finnischen Sauna wählte man horizontal gebogene Holzlamellen, die dynamisch den runden Hauptraum verkleiden sowie eine großzügige Verglasung, die den Blick auf die grüne Landschaft freigibt. Zur Rückseite öffnet sich der Bau im Anschluss mit einer Metallpergola in Anthrazit, die an die Tragestrukturen des Apfelanbaus angelehnt sind, während sich der rechteckige Außenpool in das Gelände streckt.