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Ruthard Männle, Gründer pur natur

Werte erhalten

pur natur vermittelt mit der durchweg hohen Qualität ihrer massiven Dielenböden und einem transparenten Nachweis über deren Herkunft ein besseres Bewusstsein für die Vorteile des Naturprodukts.
von Anna Moldenhauer | 07.12.2022

"Wir führen bis zu 2500 Beratungsgespräche im Jahr und eine der ersten Fragen ist meist "Woher kommt das Holz", so Steffen Männle. Ins Stottern geraten muss er bei der Antwort nicht, denn woher der natürliche Rohstoff kommt, aus denen pur natur hochwertige Dielenböden fertigt, ist kein Geheimnis. Kleinere Bestände stammen aus den Wäldern Frankreichs – der Großteil der Bäume, die das Unternehmen verarbeitet, wächst aber in Deutschland, vor allem im Süden. Kein Wunder, schließlich hat der Hersteller von Fußboden- und Terrassendielen mit Sitz in Zell am Harmersbach den Westen des Schwarzwalds direkt vor der Haustür. Douglasien und Eichen stehen ganz oben auf der Einkaufsliste von Männle und seinem Team, hin und wieder auch die Weißtanne. "Wir führen immer einen gewissen Grundstock an Material, um eine gewisse Lieferzeit erfüllen zu können. "Wenn eine besondere Farbe, außergewöhnliche Länge oder spezielle Sortierung erforderlich ist, dann kommt der projektspezifische Einkauf dazu", sagt er.

Ruthard Männle, Gründer pur natur, beim Rohholzeinkauf in Deutschland
Jeder Stamm wird einzeln vor dem Kauf begutachtet

Schon 2011, zu einer Zeit, als das Thema Nachhaltigkeit noch nicht in der heutigen Breite diskutiert wurde, setzte pur natur auf Transparenz und führte als erster und einziger Anbieter den Herkunftsnachweis ein, mit dem sich genau bestimmen lässt, woher die Bäume stammen. Heute können auf Wunsch zwar immer noch die Geodaten der Herkunft in die Fußböden eingefräst werden, allerdings braucht pur natur kein Label mehr, um den durchgehend lokalen wie regionalen Einkauf nachzuweisen: Der offene Umgang mit der Herkunft des Holzes steht für sich. Gestiegen ist hingegen der Bedarf an Vermittlung hinsichtlich der Eigenschaften des Naturprodukts, denn das Allgemeinwissen über die natürlichen Rohstoffe ist in der Gesellschaft laut Steffen Männle weniger geworden. Welche Baumarten sind für die Verarbeitung zu Böden ideal und welches Holz hat welche Eigenschaften? Wie wirkt sich die Beschaffenheit des Baumes auf das Erscheinungsbild der Dielen aus? pur natur hat auf diese Fragen klare Antworten parat, und zwar "nicht von oben herab", so Männle, sondern in einem Gespräch auf Augenhöhe. Das Holz der Douglasie eignet sich beispielsweise hervorragend für großformatige Dimensionen, da die Bäume bis zu 65 Meter hoch werden können. Auch mit Blick auf die Zeit ist die Baumart ein Sprinter: "Während die Douglasie etwa 60 Jahre braucht, bis sie für unsere Produkte geeignet ist, wächst die Eiche deutlich langsamer – bei dieser Art sind mindestens 100 bis 150 Jahre erforderlich", erklärt Männle. "Wir schauen jeweils, welcher Stamm für welches Produkt ideal wäre", erläutert er. Wählen können die KundInnen zwischen zwei Sortierungen, "Select" und "Natur". Die Select-Sortierung ist geprägt von einer feinjährigen Struktur, insgesamt kommen kleinere und weniger Äste vor, als bei der Natur-Sortierung. Zudem sind je nach Projekt auch individuelle Sortierungen möglich.

Weiterverarbeitung des Rohholzes in Zell am Harmersbach

Neben der Herkunft und Sortierung der Hölzer nach Güteklassen ist ein weiterer Aspekt ausschlaggebend für die hohe Qualität: Die Trocknung. Die Temperatur von mindestens 57 Grad Celsius muss bis in den Kern des Holzes vordringen, denn nur so kann sichergestellt werden, dass kein Schädling es sich in den Dielen gemütlich machen kann. Ebenso ist das Holz somit bestens vorbereitet auf den Einsatz in modernen Innenräumen mit Fußbodenheizung, in denen die Luft generell recht trocken ist. Für die hochwertige Verarbeitung der Dielen investiert pur natur regelmäßig in neue Anlagen und Maschinen, ab Ende 2020 waren es beispielsweise über 1,5 Millionen Euro. Gemeinsam mit unter anderem den Herstellern Ledinek und Wenig hat das Team in diesem Zuge eine Fertigungslinie für bis zu 15 Meter lange massive Dielen, Furniere sowie Möbelholz entwickelt. "Es braucht keine Chemie, um Holz für eine lange Nutzungsdauer haltbar zu machen, die über mehrere Generationen geht", so Männle. Für den anschließenden Schutz der Oberfläche verwendet pur natur natürliche Seifen und Öle. Und auch das alte Sorgenkind der Branche, der Parkettkleber, ist heutzutage zumindest lösemittel- und weichermacherfrei. "Ein Grundgedanke von pur natur ist natürliche Rohstoffe cleverer zu nutzen", so Orson Podgorski, Head of Brand & Communication bei pur natur.

Dass der Wert der massiven Dielenböden sich auch in der positiven Wirkung auf das Raumklima und die Gesundheit der NutzerInnen messen lässt, wird oft zu wenig beachtet, so Männle, wie hinsichtlich der Budgetkalkulationen. Schließlich bieten die Vollholz-Dielenböden von Natur aus eine feuchtigkeitsregulierende Wirkung, spenden Wärme, sind robust und sind pflegeleicht. "Man ist gut beraten in einen Boden zu investieren, der über die Jahre keine Schadstoffe ausdünstet und gut für die Gesundheit ist. Es ist nicht so, dass es uns Menschen gibt und dann ist da noch die Natur. Wir sind Teil des großen Ganzen", gibt Podgorski zu Bedenken. Und fügt an: "Der generelle Nachhaltigkeitsgedanke zielte immer darauf ab, mehr in die Gemeinschaft mit der Natur zu gehen. Und dafür ist es essenziell sich bewusst zu machen, mit welchen Materialien ich mich täglich umgebe, wie ich ein natürliches Klima in meinem Wohnraum oder meinem Büro schaffe". Das tiefe Verständnis für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur prägt pur natur seit Beginn: "Ich will ein Bewusstsein für die natürliche Vollkommenheit schaffen", sagte bereits Ruthard Männle, der 1988 pur natur gründete. Das ist dem Familienunternehmen mit Bravour gelungen.

Auf Wunsch können die Geodaten der Herkunft des Holzes in den Fußboden eingefräst werden.