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Der Kerzenhalter "Lightop" besteht aus drei Elementen mit einer anderen Funktion.
Designer Qian Jiang gewann in diesem Jahr den Formex Nova Design Award.

Qian Jiang gewinnt den Formex Nova Design Award 2017

Doch nicht nur die Arbeiten des jungen Qian Jiang sind ausgezeichnet – ein Blick auf die fünf weiteren nominierten Designer lohnt.
05.09.2017

Seit 2011 wird der Formex Nova Design Award – Nordic Designer of the Year im Rahmen der Messe Formex in Stockholm vergeben. In diesem Jahr wählte die Jury Qian Jiang zum Gewinner des Preises, der unter anderem mit 50.000 Schwedischen Kronen dotiert ist. 

Der junge Designer gründete 2015 sein Studio Dejawu und lebt in Stockholm. Seine Arbeiten sind gleichsam verspielt wie durchdacht – und durchaus mit einer Portion Humor versehen. Sein "Bell-Opener" beispielsweise: Wer mit dem Flaschenöffner das nächste Bier aufmachen möchte, weckt sich und andere durch das integrierte Glöckchen. Jiang erklärt, er kenne Menschen, die tränken ein Bier und sind dann so fertig, dass sie immer einnicken. Er selbst sei so einer – und so kam die Idee, eine Glocke in den Handschmeichler aus Messing zu integrieren, der im Übrigen von Norman Copenhagen vertrieben wird.
 
Doch nicht nur ein Blick auf die Arbeiten des Gewinners lohnt, auch die anderen nominierten Designer sind durchaus Köpfe, deren Namen man sich merken sollte. Der Schwede Markus Barvestig, der von der Jury eine lobende Erwähnung erhielt, geht mit seinen Arbeiten der Frage nach, wie Holz den Geschmack von Speisen beeinflussen kann. Er kreierte hierfür drei Objekte aus heimischer Esche, die zum Kochen verwendet werden und während des Zubereitungsprozesses Geschmacksnuancen des Holzes in die Zutaten abgeben.

Für das "Träsmak"-Projekt arbeitete Barvestig mit Mikael Einarsson, Küchenchef unter anderem im "Omakase Köttslöjd", zusammen.
Kochen, insbesondere verschiedene Kochtechniken, sind eines seiner Interessen: Designer Markus Barvestig.

Die Dänin Emilie Dissing Wiehe entwickelt unter dem Projektnamen "Ro" Produkte, die Menschen mit Demenz im Alltag helfen. Beispielsweise "Favn", eine sechs Kilo schwere Decke, die den Patienten in Momenten des Stresses und der Ruhelosigkeit ein Gefühl von Erdung und Umarmung gibt. Mit "Håndgribelig" entwickelte die Designerin eine formschöne wie haptisch interessante Skulptur, die ruhelosen Händen eine Art Spiellandschaft anbietet.

Der Finne Antrei Hartikainen hat sich auf die Bearbeitung von Holz spezialisiert. Auf der Formex präsentierte er mit seinen Arbeiten, wie den kleinen Löffelchen "Pisara" und den Beistelltisch "Fiori", sein Gespür und seine Fertigkeit Holz in weiche, filigrane Formen zu bringen. Die Norwegerin Sara Polmar präsentierte "Solberg Weave", ein Geschirrhandtuch, dass traditionelle norwegische Grafik neu interpretiert und "Match Box", ein sehr elegantes wie architektonisches Objekt zum Verstauen kleiner Dingen. Ingibjorg Hanna Bjarnadottir ist bereits mit ihrem Unternehmen "IHanna Home" gut etabliert und zeigte neben ihren Textilarbeiten ihre verspielten Kleiderbügel "Krummi Bird Hanger". (AS)

Das Projekt "Ro" ist eine Reihe von besonders sinnlichen und taktilen Alltagsgegenständen für an Demenz erkrankte Menschen.
Emilie Dissing Wiehe entwickelt wunderbare Gegenstände für ältere Menschen.
Leichtes, durchdachtes und elegantes Design machen die "Pisara"-Löffel zu ästhetische Momenten beim Speisen.
Antrei Hartikainen stellt all seine Entwürfe auch selber her.
"The Matchbox" dienst zur Aufbewahrung kleiner Objekte.
Sara Polmar ist ein ausgebildeter Designer aus Norwegen.