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Katharina Cibulka: "SOLANGE Projekt #3" in Innsbruck

Vielfalt bauen

Women in Architecture Festival: Vom 19. bis 29. Juni 2025 finden bundesweit 265 Events zur Sichtbarmachung von Frauen in Architektur, Innenarchitektur, Stadt- und Freiraumplanung sowie Bau- und Ingenieurbaukunst statt. Die Angebote sollen die Diversität im öffentlichen Diskurs fördern und eine Vernetzung schaffen.
05.06.2025

Das Women in Architecture Festival 2025 möchte gesellschaftlichen Zusammenhalt stiften, fordert Gleichstellung, fördert Vielfalt und zeigt Frauen in der Baukultur als Wegbereiterinnen für neue Arbeitsmodelle wie berufspolitische Strukturen. Das Festival soll Akzente setzen für Chancengleichheit im beruflichen Wettbewerb, die Förderung der nächsten Generation und die Eliminierung des Gender Pay Gaps, der in Architekturberufen immer noch bei acht Prozent liegt und damit zwei Prozent höher als im bundesdeutschen Durchschnitt. Das entspricht rund 20 unbezahlten Arbeitstagen im Jahr. Die Bremer FOPA bietet dazu den Workshop "Wie wollen wir arbeiten" an. Die Architektenkammer NRW veranstaltet ein Online-Symposium zum Thema Mehrwert Diversität. Das Haus der Architektinnen und Architekten in Stuttgart lädt ein zum Workshop Gendersensibles Planen und Bauen – Theorie & Praxis. "Diese inspirierenden Wege sichtbar zu machen und dem Ideenreichtum von Architektinnen, Innenarchitektinnen, Landschaftsarchitektinnen und Stadtplanerinnen mehr Raum zu geben, das ist das Ziel des WIA-Festivals", so Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer. Und fügt an: "Wenn alle die gleichen Chancen hätten, dann würden wir uns einfach nur über Architektur unterhalten. So aber müssen wir uns darüber unterhalten, wie wir es schaffen, dass Frauen die gleichen Chancen haben".

Die AkteurInnen des WIA Festivals setzen sich für eine nachhaltige Transformation der Baubranche ein, mit einer lebenszyklusorientierten Planung, Interdisziplinarität und Diversität in Ausbildung und Handwerk sowie neuen Arbeitskulturen. Unter dem Titel "RESPEKT.Baustelle – Sexismus entsorgen" bietet die Architektenkammer Bremen eine Diskussionsveranstaltung für ein respektvolles Miteinander im Planungs- und Baualltag an. Im Workshop "Der saisonale Salon" erfährt man in Bergen auf Rügen viele Details zu nachwachsenden Rohstoffen; in Hamburg wird das Festival mit dem Thema Women Innovating Architecture, Sustainability and Circularity eröffnet.

Mit einem von der österreichischen Künstlerin Katharina Cibulka bestickten Gerüstnetz an einer Baustelle in Düsseldorf thematisiert die Architektinnen-Initiative nw weithin sichtbar gender-basierte Missstände. Vor 34 Jahren gegründet, ist es das größte und älteste Netzwerk für PlanerInnen aller Fachrichtungen und damit Vorbild für Neugründungen wie Building Women, das Architektinnen Netzwerk der Architektenkammer des Saarlands, das im Rahmen des WIA Festivals mit einer Filmvorstellung Architektur und Emanzipation thematisiert. In Sachsen-Anhalt wird das WIA-Opening in Halle zur Gründungssitzung eines neuen Netzwerks, des WIA Sommersalons LSA 2025. Eine internationale Dimension erhält das WIA Festival durch die Beteiligung internationaler AkteurInnen in Deutschland. Die Nordischen Botschaften in Berlin veranstalten den Workshop Dream-Play-Challenge: The Future of Sustainability. Das Bremer Zentrum für Baukultur zeigt die Ausstellung Feminist Cities. Mexico-Bremen. Und in einer Roundtable-Kooperationsveranstaltung präsentiert die BDA Galerie in Berlin aktuelle Positionen von Women in Architecture Ukraine.

Die zahlreichen Ausstellungen, Konferenzen, Führungen und Workshops sollen Best-Practice-Beispiele und Ansätze für eine gendergerechte Architektur und Stadt sichtbar werden lassen und dazu beitragen, ein Bewusstsein für eine klimaangepasste Baukultur zu entwickeln. Eine Besonderheit des WIA Festivals ist die Beteiligung ganzer Städte. Lörrach präsentiert, wie Frauen die nachhaltige klimaangepasste Transformation der Industriebrache Lauffenmühle in ein produktives Nachbarschaftsquartier gestaltet haben. Gifhorn zeigt Frauenwerke in der Sanssoucis Mühle. In Waltrop ist im Rahmen eines Partizipationsverfahrens aus dem Waltroper Moselbachpark ein multifunktionaler Grünraum für alle entstanden. Und Neubrandenburg thematisiert zusammen mit der Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern Werke von DDR-Architektinnen in der Dialogveranstaltung Ostmoderne erleben. Abschließender Höhepunkt wird der WIA-Summit sein, um die Ergebnisse aus ganz Deutschland zusammenzuführen.

Women in Architecture Festival 2025
19. bis 29. Juni 2025, bundesweit

Summit:
Dienstag, 08. Juli 2025, ab 14:30 Uhr
Urania Berlin
An der Urania 17, 10787 Berlin-Schöneberg