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Schweizer Präzisionsarbeit: Die Bestandteile für die neue Rollfront-Konstruktion "Wogg 75", die sich aus einem Führungselement als Gleitmechanismus und Aluminiumprofilen zusammensetzt.

FEATURED STORY
Handwerk meets HiTech

Seit fast 40 Jahren überzeugt Wogg stets durch innovative Lösungen im Möbeldesign. Mit der Rollfront-Konstruktion "Wogg 75" und der dazugehörigen Kollektion Wogg 76 bis 79 setzt das Unternehmen diese Tradition fort.
von Alexander Russ | 20.11.2020

Schweizer Präzisionsarbeit ist geradezu sprichwörtlich. Das betrifft auch die Möbelindustrie, in der zahlreiche Unternehmen nicht nur durch gelungenes Design, sondern auch mit der Kunst des "swiss engineering" überzeugen. Ein gutes Beispiel ist Wogg aus Baden Dättwil mit seiner Kollektion aus schlichten und raffinierten Möbelstücken. Dabei setzt die 1983 gegründete Firma unter anderem auf neue Herstellungsverfahren, in denen Materialien wie Aluminium, Kunststoff, HPL, Holz und verschiedene Textilien wegweisend verwendet werden. Gleichzeitig arbeitet Wogg sowohl mit erfahrenen Architekten, Designern, Ingenieuren und Schreinern, wie mit jungen kreativen Talenten, um so das eigene Portfolio beständig zu erweitern.

Das gilt auch für "Wogg 75", einer Rollfront-Konstruktion, die sich aus einem Führungselement als Gleitmechanismus und Aluminiumprofilen zusammensetzt. Dank ihrer ausgeklügelten Geometrie und dem Verbund mit Kunststoffprofilen kann sie sowohl konkave und konvexe, als auch enge und weite Radien umfahren. Die kleinen Kunststoffprofile, die einen weichen Gummireifen umschließen, können dabei an einer beliebigen, vorgefrästen Stelle in die Lamellen eingeklipst werden. Führungselement und Aluminiumprofil fungieren dabei als Einheit, was einen reibungslosen und geräuscharmen Lauf der Front ermöglicht. Das Design wurde zuletzt auch mit dem Innovationspreis Architektur + Office 2020 ausgezeichnet und für seine „sehr gelungene Neuinterpretation des Rolladenschrankes“ gelobt.

Die kleinen Kunststoffprofile sind eine wichtiger Bestandteil von "Wogg 75".
Jedes Profil kann an einer beliebigen, vorgefrästen Stelle in die Lamellen der Rollfront eingeklipst werden.

Entwickelt wurde das neue System von Designer und Erfinder Willi Glaeser in einer 13-monatigen Zusammenarbeit mit verschiedenen Ingenieuren und Werkstoffspezialisten. "Mit dem raffinierten Bausatz sind der Gestaltung in Design und Architektur kaum noch Grenzen gesetzt", sagt Christophe Marchand, der Kreativdirektor von Wogg über "Wogg 75". Das stellt die Firma mit den dazugehörigen Möbelstücken Wogg 76 bis 79 auch direkt unter Beweis. Dabei handelt es sich um Entwürfe der Designstudios Uchida Design Inc. aus Tokio, Julienrenaultobjects aus Brüssel, Buratti Architetti aus Mailand und Christophe Marchand Design aus Zürich. Uchida Design Inc. ließ sich beim Entwurf von "Wogg 76" vom filigranen Charakter der "Wogg Caro-Kollektion" inspirieren: Das Ergebnis ist ein Behältermöbel mit einer integrierten Rollfront, die ganz im Korpus verschwinden kann. Die Designer spielten dafür mit den Möglichkeiten des flachen, fein gerillten Aluminiumprofils und den verschiedenen Radien in der Linienführung, die zusammen ein organisches Spiel aus Bewegung, Farbe und Schatten erzeugen.

Beim Entwurf für den Salontisch "Wogg 77" orientierte sich der belgische Designer Julien Renault an der Geometrie der dorischen Säule. Das Aluminiumprofil ist entsprechend konvex ausgebildet, während das Möbel insgesamt wie ein statischer Monolith wirkt. Dabei dient die Rollfront als reine Hülle, da die eigentliche Tragstruktur des Salontisches im Innern versteckt ist. Das Sideboard "Wogg 78" hingegen wurde von Buratti Architetti mit einer asymmetrisch angeordneten, offenen Box versehen, die den Anschlag für die Rollfront bildet. Da das Aluminiumprofil in der Tiefe stärker gewölbt ist, ergeben sich an der Oberfläche der Front mehrere Griffmöglichkeiten. Gleichzeitig gibt die Profilierung dem Möbel seinen ganz eigenen Charakter. Hinzu kommen die dunkle Ausführung der Rollfront, das Burgunderrot des Korpus und eine Glasplatte als obere Abdeckung, die dem Sideboard einen edlen Ausdruck verleihen. Bei "Wogg 79" handelt es sich um eine Garderobe, die von Christophe Marchand Design entworfen wurde. Im Innern bilden drei Stützen die Tragstruktur des ellipsenförmigen Möbels. Es steht auf vier filigranen Füssen und wird mittig geöffnet. Im Zentrum befindet sich eine Kleiderstange und an den jeweiligen Rundungen der Ränder zusätzliche Haken, die genügend Möglichkeiten bieten, um Kleidung unterzubringen. Damit bleibt Wogg seiner DNA treu und bringt einmal mehr Möbel auf den Markt, die konstruktiv, typologisch und ästhetisch überzeugen.

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