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David Thulstrup

Drei Fragen an David Thulstrup

David Thulstrup hat gemeinsam mit e15 "TORE" kreeirt, eine Familie von Beistelltischen, die einen monolithischen Designansatz verfolgt sowie die Rolle von Materialität und Form betont.
12.05.2021

Anna Moldenhauer: David, wie ist die Idee entstanden gemeinsam mit e15 Beistelltische zu entwerfen?

David Thulstrup: Ich habe die Arbeit von e15 bereits bewundert, bevor wir die Zusammenarbeit begonnen haben, ihr Designansatz war mir sehr sympatisch. Als es darum ging für die Burger-Bar "Gasoline Grill" in Kopenhagen ein maßgefertigtes Möbelstück zu entwerfen, habe ich sofort bei Ihnen angefragt, da ich wusste, das sie nur die besten und hochwertigsten Materialien verwenden würden. Das Ergebnis ist "TANK", ein moderner Barhocker, gefertigt aus massiver europäischer Eiche und Nussbaum. Die Zusammenarbeit mit Farah Ebrahimi und Philipp Mainzer war eine großartige Erfahrung, vor allem weil wir das gleiche Verständnis von Materialität, Farben und Formen haben. Von da an wuchs nicht nur unsere Freundschaft, sondern auch der Wunsch, in Zukunft weitere Designs zu entwerfen. Während der frühen Phasen von "TORE" war klar, dass es sich als meine erste größere Kollektion für e15 anbot – eine skulpturale Landschaft aus Objekten, die mehr sind als das Einzelstück und nahtlos miteinander verschmelzen.

Die Form der Beistelltische "TORE" ist klar, präsent, geometrisch. Die Tische sind Statements im Raum. Wie hast du diese entwickelt?

David Thulstrup: Ich gehe alles von einem architektonischen Standpunkt aus an und nicht als typischer Produktdesigner. Durch eine verfeinerte und ganzheitliche Perspektive werden alle Elemente in ihrer Summe berücksichtigt. Deshalb geht es mir beim Produktdesign auch nicht um das Objekt als isoliertes Stück im Raum. Auch wenn "TORE" als Statement gesehen werden könnte, wurde es mit einem Schwerpunkt auf Einfachheit geschaffen. Für mich ist es wichtig, wie das Objekt zu seiner Umgebung passt und mit ihr interagiert – und wie es den Test der Zeit besteht. Für "TORE" habe ich mich sehr von den 1920er Jahren inspirieren lassen, von klaren Formen und schweren Sockeln. Als ich mich mit der Ära des Art Déco beschäftigte, fiel mir die feine Handwerkskunst dieser Zeit besonders auf, nicht nur bei Möbeln, sondern auch beim Schmuckdesign.

"TORE" wird aus Marmor oder Massivholz in verschiedenen Ausführungen und Abmessungen hergestellt. Warum hast du dich für die Mono-Materialität entschieden?

David Thulstrup: Ich persönlich liebe es, mit Mono-Materialität zu arbeiten. Es ist etwas, das sich wie ein roter Faden durch meine Projekte zieht und das für mich ganz natürlich ist. Werte wie Ehrlichkeit, Humanismus und Einfachheit liegen mir sehr am Herzen, und jedes architektonische Element, an dem ich arbeite, trägt ein Stück davon in sich. Eine solche Zelebrierung der Materialität, kombiniert mit einer sehr reduzierten Herangehensweise, kann auch in einem räumlichen Umfeld ein perfektes Gleichgewicht darstellen, vor allem, wenn es mit einem Schuss Kühnheit gepaart wird. Nebeneinanderstellungen sind schließlich zentral für meine Arbeit. Glücklicherweise teilt e15 einen ähnlichen Ansatz und hat ein starkes Portfolio an ehrlichen Materialien und Texturen.