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Bei "Hermès at work" kann die Arbeit der Kunsthandwerker für die Produkte von Hermès im Detail begleitet werden, wie die der Täschnerin.

Liebe zum Detail

Bei "Hermès at work" in der Staatsgalerie Stuttgart darf man noch bis zum 17. November 2019 den Handwerkern der Hermès-Werkstätten über die Schulter schauen.
von Anna Moldenhauer | 08.11.2019

"Carré", so heißt das Seidentuch bei Hermès. Seit 1937 schmückt es die Hälser zahlreicher in gleich mehrfacher Hinsicht gut betuchter Damen und Herren. Wie der feine Stoff von Hand bedruckt wird, darf man aktuell in der Ausstellung "Hermès at work" im Säulensaal der Staatsgalerie Stuttgart erleben: Insgesamt 13 Mal setzt der Seidendrucker für den Siebdruck einen mit Gaze bedeckten Stahlrahmen flach auf eine Bahn reinen Seidentwills. Bei jedem Durchgang kommt eine andere Farbe zum Einsatz, von den schlichten Umrandungen des Musters bis zu den leuchtenden Parts, beispielsweise in sattem Orange, der "Hausfarbe" von Hermès. "Es geht darum etwas Lebendiges zu formen, nicht etwas künstliches", so Olivier Fournier, Executive Vice President Hermès International. So wie dem Seidendrucker können noch bis zum 17. November in der Staatsgalerie in Stuttgart acht Kunsthandwerker an ihren Werkbänken besucht werden: Vom Porzellanmaler, Handschuhnäher und Täschner bis zum Uhrmacher zeigt das französische Familienunternehmen das große Fachwissen seiner Mitarbeiter und die Liebe zum Detail, mit der die edlen Produkte handgefertigt werden. Ein Highlight der Ausstellung ist neben dem direkten Kontakt mit den Handwerkskünstlern zudem die virtuelle Reise in die Kristallmanufaktur von Hermès in Saint-Louis, die mittels einer Virtual Reality Brille angetreten werden kann.

1837 wurde das Unternehmen vom deutsch-französischen Sattler Thierry Hermès gegründet, mittlerweile umfasst das luxuriöse Sortiment zahlreiche Kategorien. Neben dem Einblick in die zeitintensive Herstellung der Produkte in den Hermès-Werkstätten finden eine Auswahl an Talks rund um das Handwerk statt, wie "Von der Idee zum Carré" mit Christine Duvigneau, Direktorin des Kulturerbes des Hermès Designstudios und dem Künstler Herni d'Origny. "Es geht darum, gemeinsam das Handwerk zu entdecken und die aktuellen Herausforderungen zu diskutieren", so Olivier Fournier, Executive Vice President Hermès International.

"Hermès at work"
Staatsgalerie Stuttgart, Säulensaal
Konrad-Adenauer-Straße 30-32
70173 Stuttgart

Bis 17. November 2019

Öffnungszeiten:
Mo-Fr: 12 – 20 Uhr
Sa-So: 10 – 18 Uhr
Geschlossen: 11. November 2019
Eintritt frei

"Hermès at work"/ Der Seidendrucker