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Jess Gough, images from Material Reform by Material Cultures (MACK, 2022)

NACHHALTIGKEIT
Umdenken

"Material Cultures: Material Reform" zeigt Möglichkeiten für ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Bauen auf: Paloma Gormley, Summer Islam und George Massoud skizzieren, was ein ganzheitlicher Ansatz für die gebaute Umwelt braucht und appellieren an eine neue Sichtweise des Bauwesens sowie der Systeme, in die es eingebettet ist.
21.12.2022

"Unser derzeitiger Modus Operandi kann nicht die Art von Zukunft unterstützen, die wir uns für uns und unsere Zukunft vorstellen. Als ArchitektInnen, BauherrInnen und BürgerInnen müssen wir dringend unsere Beziehung zum Land und zueinander überdenken, um neue Formen der materiellen Praxis, Kultur und Wirtschaft in Solidarität mit den Menschen und unseren Landschaften zu schaffen", so lautet ein Auszug des Klappentexts der ersten Publikation von Material Cultures. Das Design- und Forschungsbüro aus London untersucht die Verwendung biobasierter Materialien im Bauwesen und hat für "Material Cultures: Material Reform" eine Reihe an Essays und Gesprächen zusammengetragen, in denen die Architekturindustrie und die von ihr geförderte de-strukturellen Ökologie thematisiert werden. Die HerausgeberInnen Paloma Gormley, Summer Islam und George Massoud untersuchen, wie alternative Systeme mit ganzheitlichen Ansätzen für die gebaute Umwelt formuliert werden könnten.

"Material Cultures: Material Reform" verweist so gleich einem Nachschlagewerk von "Ressourcen" über "Instandhaltung" bis "Böden" auf die Möglichkeiten für eine nachhaltige Neugestaltung der Architektur und ist als Aufruf zu verstehen, die etablierten Systeme, Materialien und Technologien auf ihre Zukunftsfähigkeit tiefgreifend zu hinterfragen. Charlotte Malterre-Barthes im Vorwort: "Die Texte betrachten die gesamte Produktionskette vom Feld bis zum Haus und gehen der Frage nach, wie Materialien produziert und eingesetzt werden: wo, wie, von wem und zu welchen Kosten. Dieser Prozess stellt eines der Fundamente des modernen Projekts in Frage, nämlich die Neutralität der Gestaltung. Wenn wir den Schritt wagen, uns einzugestehen, dass jede Entscheidung, die DesignerInnen bei der Konzeption eines Projekts treffen, weitreichende Auswirkungen auf Orte und Prozesse hat, und wenn ein entschlossener Wunsch nach Veränderung jede dieser einfachen, aber relevanten Entscheidungen leitet, entsteht die Aussicht auf eine emanzipierte Form der Praxis.", so die Architektin, Stadtplanerin und Assistenzprofessorin an der Harvard University Graduate School of Design. (am)

Material Reform Material Cultures
Autor: Material Cultures

Co-Autor: Amica Dall
Fotografien: Jess Gough
MACK

Taschenbuch, 2022
11 x 18 Zentimeter, 144 Seiten
ISBN: 978-1-913620-81-3
20 Euro