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"Bamba" Beistelltisch

Bewegte Vergangenheit als Objekt

Inspiriert von der Kolonial-Architektur Brasiliens lotet Pedro Paulø Venzon die Übersetzbarkeit von kulturellen Debatten in Design aus.
von Anna Moldenhauer | 10.01.2018

"Ich denke Design als ein Netzwerk aus Diskursen, das sich in Gegenständen materialisiert", so der brasilianische Jungdesigner Pedro Paulø Venzon. Die Designgeschichte seines Heimatlandes mit ihrer Diversität und Umbrüchen fasziniert ihn. Vor allem die Kurven und Formen der Kolonial-Architektur Brasiliens, die nach der portugiesischen Besetzung vom 16. bis zum Beginn des 19. Jahrhundert entstand, fließt in seine Entwürfe mit ein. Ihre für die Städte prägende Vielfältigkeit übersetzt er in Tische, Stühle und Leuchten – filigrane Arbeiten aus Holz und Metall.

Die Ergebnisse der kreativen Hinterfragung kultureller Spannungen muten minimalistisch an. Für Venzon sagt diese Einordnung allerdings wenig aus – die geometrischen Formen seiner Entwürfe entstehen für ihn als logische Folge im Spiel zwischen Balance und Dynamik bei der Auseinandersetzung mit den spezifischen kulturellen Diskussionen. Seine Werke sind für ihn ein zeitgenössischer Versuch über Stereotypen hinaus Grenzen auszuloten, ohne auf eine vollkommene Funktionalität oder Ästhetik abzielen. Denn "Risiken einzugehen ist für mich eine Form von Erfolg", so Pedro Paulø Venzon.

Objekt "Giro"
Objekt "Arauto"
"Avoa" Stuhl
"Memorial" Tischleuchte
"Bamba" Beistelltisch
"Moca" Tisch
"Pudica" Stuhl
"Circunscrito" Stuhl/ Beistelltisch
"Missa" Stuhl
Pedro Paulø Venzon