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In der Installation "His & Hers" von Gesa Hansen für Villeroy & Boch leuchtet die Aveo New Generation-Badewanne in kräftigem Bordeauxrot.

STYLEPARK VILLEROY & BOCH
Sichtwechsel

Gesa Hansen hat für Villeroy & Boch ein Farbkonzept für Badezimmer entworfen, das aufräumt mit dem klischeehaften Rollenverständnis von Mann und Frau.
von Anna Moldenhauer | 29.03.2019

Wie genau stellen Sie sich ein "Frauenbad" vor? Sanitärkeramik in runden Formen und Pastelltöne wohin man schaut? Und gleicht in dieser Vision dann das "Männerbad" einer kargen Waschstraße, in der dunkle Farben und harte Kanten gefragt sind? Gesa Hansen hat keine Lust mehr auf diese Labels. Die Designerin hat für Villeroy & Boch Bad und Wellness den Sprung in die Gegenwart gewagt und im Rahmen ihrer Standgestaltung auf der Sanitärmesse ISH die Installation "His & Hers" präsentiert: "Ich finde die Unterteilung in 'Frauenbad' und 'Männerbad' total klischeehaft, ich brauche zum Beispiel viel weniger Zeit im Bad als mein Mann", erklärt sie. Statt klare Grenzen zwischen den Geschlechtern zu ziehen, hat sie ein Farbkonzept entworfen, das für Verbindung und Individualität steht. Die Ausstattung, vom Accessoire bis zum Stauraum, kombiniert man sich ganz nach den eigenen Gewohnheiten. Die Farben dürfen dabei gerne alles andere als in schlichtem Weiß sein: So leuchtet bei "Hers" die Aveo New Generation-Badewanne in kräftigem Bordeauxrot, der Aufsatzwaschtisch aus der Kollektion Memento 2.0 in pudrigem Rosé und das Subway 2.0-WC zeigt sich in dunklem Smaragdgrün. Bei "His" zieht die Kombination aus einem Memento 2.0-Aufsatzwaschtisch in heller Koralle mit einem Finion-Unterschrank in sattem Petrol den Blick auf sich, während das dunkelblaue Venticello-WC farblich eindrucksvoll mit einer Wand in Rostfarben korrespondiert. Feine Akzente setzen Zierleisten aus Messing und Flächen aus dunklem Zedernholz. "Es ging gerade darum, nicht dezent zu sein, mal laut zu sein. Villeroy & Boch war schon früh wahnsinnig mutig, und ich hatte Lust den Mut für Farbe wieder hervorzuholen", so Gesa Hansen.

Der Memento 2.0-Aufsatzwaschtisch in Koralle mit Finion-Unterschrank in Petrol.
Farbiges Örtchen mit dem Subway 2.0-WC in dunklem Smaragdgrün.

Dass Villeroy & Boch nicht nur in den farbenfrohen Sechzigern kühne Schritte wagte, zeigt ein Blick in das Archiv des Sanitärherstellers aus Mettlach: Mitte der Achtzigerjahre setzte der berühmte Fotograf Helmut Newton für eine Werbekampagne von Villeroy & Boch starke Frauen mit Sanitärkeramik auf den Schultern in Szene und polarisierte damit. Wie mutig man im Bad selbst sein möchte, kann man dank der vielfältigen Farbpalette von Gesa Hansen selbst bestimmen: Für die Waschtisch-Edition Artis und ausgewählte Badewannenkollektionen wählte sie insgesamt 15 Nuancen von frischem Grün über frostiges Blau bis hin zu leuchtendem Gelb. Als Inspiration für das neue Farbkonzept diente der Designerin die Vielfalt der natürlichen Farben während der vier Jahreszeiten in ihrer Wahlheimat Paris. "Die neue Lust an der Farbe und am Sichtwechsel fühlt sich gut an", resümiert sie. Mit "His & Hers" setzt Gesa Hansen auch ihre langjährige Zusammenarbeit mit dem Traditionsunternehmen fort – und das mit ungebrochener Begeisterung: "Es ist auf jeden Fall Herzblut dabei, da ich mich im Team von Villeroy & Boch immer als Teil der Familie fühlen darf", erzählt sie.

Gesa Hansen