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Wandel gestalten

In Kürze beginnt das offizielle Programmjahr des World Design Capital Frankfurt RheinMain: Design als Motor für gesellschaftlichen Wandel, Innovation und demokratische Teilhabe wird dann in der Region mit vielen Veranstaltungen gefeiert. Den Auftakt bildet im Januar 2026 das Grand Opening in der Centralstation in Darmstadt.
11.11.2025

Rund 2.000 Projekte sollen in Zusammenarbeit mit circa 400 Kooperationspartnern im Laufe des kommenden Jahres konzipiert und umgesetzt werden, darunter Events, Ausstellungen, Workshops und Diskussionsrunden. Das Ziel ist unter dem Motto "Looking forward – das Morgen gemeinsam gestalten" Design als Werkzeug für gesellschaftlichen Wandel erlebbar zu machen und eine nachhaltige Wirkung für die Region Frankfurt RheinMain zu entfalten. Dessen Gestaltungspotenzial soll in diesem Zuge sichtbar werden. Ebenso wird das Angebot den unterschiedlichen AkteurInnen die Möglichkeit geben, sich langfristig miteinander zu vernetzen. Auch die Gründung einer Designwoche für die Region Frankfurt Rhein-Main ist geplant, die im Juni 2026 stattfinden soll.

World Design Capital® (WDC) ist eine Initiative der weltweit anerkannten, nichtstaatlichen World Design Organization (WDO)® zur Anerkennung von Städten, die Design als Motor für wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und ökologischen Fortschritt nutzen. Frankfurt RheinMain erhält den Titel für das Jahr 2026 mit dem Thema "Design for Democracy. Atmospheres for a better life", das von Prof. Matthias Wagner K, dem Direktor des Museum Angewandte Kunst, formuliert wurde. "All die Transformationsprozesse, denen wir im Einzelnen und die Gesellschaften im Ganzen ausgesetzt sind, eröffnen für DesignerInnen neue Aufgaben und neue Rollen. Die damit einhergehende Verantwortung verlangt es, Handlungen und Entwurfstätigkeiten zu unterlassen, die eine existenzielle Gefährdung der Welt, einer freiheitlich demokratischen Gesellschaft und einer künftigen Generation nach sich ziehen könnten. Design ist geprägt von dem Geist, Zustände zu hinterfragen, in die Zukunft zu denken und Dinge zu ändern. (...) Die gemeinsame Basis ist eine partizipative und dynamische Plattform für alle GestalterInnen, für alle Menschen mit Gestaltungswillen und für alle DesignerInnen, die bereit sind, in einen kollaborativen und ko-kreativen Prozess einzutreten.", so Anna Scheuermann und Matthias Wagner K in ihrer Publikation "Was kann Design denn schon ausrichten?".

WDC Hub Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main

Nach der Eröffnungsveranstaltung in der Centralstation Darmstadt am 16. Januar 2026 wird der WDC-Hub im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main zur zentralen Anlaufstelle. Dazu gehört auch der WDC Campus, der jungen Kreativen die Möglichkeit geben wird, ihre Ideen für Gesellschaft, Wirtschaft und eine nachhaltige Zukunft zu präsentieren sowie zu erörtern. Zu den generellen Fragestellungen des Programms gehören wie öffentliche Räume konzipiert sein müssen, damit sie einen Mehrwert für die Gesellschaft bieten, inwiefern Architektur, Mobilität oder die Digitalisierung zu mehr Lebensqualität beitragen können und welche Rolle Design für eine lebendige Demokratie spielt.

In Frankfurt Rhein Main soll eine Bewegung in Gang gesetzt und eine Plattform geschaffen werden, die sich den drängendsten Fragen unserer Zeit widmet und aus den Diskursen konkrete Projekte entwickelt. Das Ziel ist einen Wandel einzuleiten, der die Gesellschaft stärkt und damit auch die Demokratie. "Demokratie ist kein Produkt. Es ist also klar, dass es in diesem Jahr nicht hauptsächlich um Produkte geht, sondern um Prozesse.", so Barbara Lersch, Chief Programme Officer World Design Capital Frankfurt RheinMain 2026.

Frankfurt am Main

Das für 2026 geplante Programm ist so facettenreich und interdisziplinär, dass es auf den ersten Blick durchaus überfordern kann. Das Team hat daher in den letzten Monaten sowohl Handlungsfelder wie Schwerpunkte analysiert, um die Angebote thematisch zu clustern:

– Lebensräume gestalten: Bauen, Wohnen und Arbeiten
– Zukunft in Bewegung: Design und Mobilität
– Lernen neu denken: Design und Bildung
– Demokratisierung des öffentlichen Raums: Räume für alle
– Kreisläufe der Zukunft: Design, Wirtschaft und Innovation
– Labore der Ideen: Wissenschaft und Forschung – Design an Universitäten
– Mitgestalten statt zuschauen: Partizipation
– Demokratie gestalten: Design in der Politik

In diesen abgesteckten Feldern wird die Agenda im Laufe des Jahres dynamisch weiterentwickelt. Der abschließende Höhepunkt ist eine Versammlung in der Frankfurter Paulskirche im November 2026, die den Dialog mit regionaler Politik eröffnet. Dort trifft sich das internationale Netzwerk der World Design Capitals auf die regionale Ebene. Im Rahmen der festlichen Convocation Ceremony wird der WDC-Titel an Busan, Südkorea, übergeben. (am)

Was kann Design denn schon ausrichten? (What impact does design have?)
HerausgeberInnen: Matthias Wagner K, Anna Scheuermann, Design FRM gGmbH, Frankfurt
Mit Beiträgen von: Lena Marbacher, Bundesstiftung Baukultur, Marina Weisband, Ben van Berkel, Christian Holl, Ruben Pater, Juergen Boos, Francesca Bria, Hanna Harris,
Philipp Wollrab
ISBN: 978-3-89986-415-1
Sprache: German / English
Erscheinungsjahr: 2024
Seiten: 320
Einband: Softcover
Abbildungen: 20
Format: 13 × 20 cm
29 Euro

WDC Frankfurt RheinMain 2026