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Ein Museum für alles

Das West Bund Museum in Shanghai trägt unübersehbar die Handschrift des Architekten David Chipperfield: Es vereint zurückhaltende Eleganz und pragmatische Details.
Text von Adeline Seidel, Fotos von Simon Menges | 15.01.2020

Shanghai ist nicht nur eine gigantische Metropole mit über 20 Millionen Einwohnern, es ist auch eines der wichtigsten Wirtschaftszentren der Welt. Mitte der 1980er Jahre war es noch die rasant wachsende Industrie, die für Prosperität sorgte. Heute bildet der Finanz-, Technologie- und Dienstleistungssektor das ökonomische Rückgrat der Stadt. Es darf in Shanghai immer etwas mehr, etwas größer und etwas höher sein: mehr Hochhäuser, mehr Shoppingmeilen, mehr Stadtteile. Oder mehr Museen und andere kulturelle Einrichtungen. So sind zahlreiche neue kulturelle Magnete im West Bund Masterplan vorgesehen, nach dessen Maßgaben ein ehemaliges Industrieareal zu einem neuem Stadtteil umgebaut werden soll. Eine Museums- und Kulturmeile am Ufer des Huangpu soll ein wichtiger Bezugspunkt bei der Entwicklung sein und den Bezirk Xuhui mit der historischen Uferpromenade Bund verbinden.

Chipperfield Architekten hat für die Bauaufgabe ein dreieckiges Grundstück zugewiesen bekommen. Eine exponierte Lage auf der Perlenschnur der Kultursolitäre. Die Architekten entschieden sich für drei Kuben, die wie Flügel eines Windrads um das doppelgeschossige Atrium rotieren. Alle Baukörper sind von gleicher Größe und Höhe – und offen für jegliche Formen von Kunst. Jeder der 17 Meter hohen Kuben besteht aus zwei Ebenen: Im Erdgeschoss ist eine Multifunktionshalle vorgesehen, darüber befindet sich ein Ausstellungsraum, der über Oberlichter erhellt wird. Großflächige Fenster an den Stirnseiten öffnen sich je nach Ausrichtung des Baukörpers zum Fluss oder zur Stadt. Die Fassaden bestehen aus Recyclingglasplatten und changieren im Tageslicht. Nachts leuchten die Kuben wie matt geschliffene Edelsteine durch das Licht im Inneren.

Chipperfield Architekten hat für die Bauaufgabe ein dreieckiges Grundstück zugewiesen bekommen. Eine exponierte Lage auf der Perlenschnur der Kultursolitäre. Die Architekten entschieden sich für drei Kuben, die wie Flügel eines Windrads um das doppelgeschossige Atrium rotieren. Alle Baukörper sind von gleicher Größe und Höhe – und offen für jegliche Formen von Kunst. Jeder der 17 Meter hohen Kuben besteht aus zwei Ebenen: Im Erdgeschoss ist eine Multifunktionshalle vorgesehen, darüber befindet sich ein Ausstellungsraum, der über Oberlichter erhellt wird. Großflächige Fenster an den Stirnseiten öffnen sich je nach Ausrichtung des Baukörpers zum Fluss oder zur Stadt. Die Fassaden bestehen aus Recyclingglasplatten und changieren im Tageslicht. Nachts leuchten die Kuben wie matt geschliffene Edelsteine durch das Licht im Inneren.