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HOTEL
Die Welt zu Gast

Das Cervo Mountain Resort in Zermatt bietet ein außergewöhnliches Angebot für das bewusste Reisen – nachhaltig, vielfältig und mit kosmopolitischem Flair.
Text von Anna Moldenhauer, Fotos von Patricia Parinejad | 21.12.2020

"Das Cervo ist eigentlich mehr als ein Hotel oder ein Resort, es ist ein Lebensgefühl", sagt Daniel F. Lauber. Vor elf Jahren eröffnete er gemeinsam mit Seraina Lauber das Mountain Resort, mitten im Bergpanorama von Zermatt. Seiner Zeit schon damals ein Stück voraus, bot das Cervo neben alpinem Chic in moderner Interpretation die Aufteilung in mehrere Häuser. Die charmanten Lodges, die sich am Hang aufreihen, sind geblieben. Ebenso wie die Skipiste, die praktischerweise direkt neben dem Haupthaus endet. Das Konzept hingegen ist neu: Aus dem Duo ist mit dem Eintritt von Manager Lukas S. Meier ein Trio geworden. Gemeinsam mit mls Architekten und den Innenarchitekten von Dreimeta haben sie den weltweiten Stillstand in diesem Jahr genutzt, um ein neues Erlebnis zu schaffen. "Beyond exploring" nennt Daniel F. Lauber die Ausrichtung, die den Geist des Cervo nun zeitgemäß weiterführt: Drei Lodge-Kategorien mit 54 Zimmern und Suiten erwartet die Gäste, die ganz nach dem eigenen Gusto wählen können, ob sie in der "Huntsman Lodge", im "Nomad" oder "Alpinist" nächtigen möchten.

Ein stimmiges Bild, für das Dreimeta die Herausforderung meisterten, den Bestandsbau entsprechend anzupassen und um Anbauten zu ergänzen. "Die Zimmer, unabhängig von ihrer Klassifikation, verstehen wir als private Refugien, als Rückzugsorte. Aus diesem Grund sind sie in der Gestaltung ruhig und zurückgenommen. Der Fokus liegt auf warmen, erdigen Farbtönen, Holzoberflächen und Naturmaterialien. Betthussen und Vorhänge sind aus Leinen, die meisten Zimmer sind mit einer Wandverkleidung aus Leinengeflecht ausgestattet", so Andrea Kraft-Hammerschall von Dreimeta. Hochwertige Materialien, durchdacht eingesetzt und überzeugend, ohne zu protzen, seien es die regionalen Hölzer oder der Granitbelag aus den Alpen. Verarbeitet mit handwerklichen Kenntnissen aus aller Welt: wie das Holz im Spa-, Yoga- und Meditationsbereich, welches im Zuge der japanischen Shou Sugi Ban-Technik mit einer schwarzen Kohleschicht versehen ist, die den mystischen Charakter der Räume unterstreicht und das Holz feuerfest werden lässt. "Das neue Konzept richtet sich an Menschen, die bewusst handeln und reisen. Ein zentraler Grundsatz im Cervo ist die ökologische Verantwortung und ein starkes Umweltbewusstsein", so Kraft-Hammerschall.

Bei aller Nachhaltigkeit durfte die Funktionalität nicht fehlen: "Speziell in den Zimmern der Kategorie 'Nomad' haben wir viel Ablage- und Schrankfläche geschaffen", sagt die Innenarchitektin. Perfekt zugeschnitten auf Rucksackreisende bietet die Ausstattung lange Hakenleisten und ein großzügigeres Raumgefühl, dank der Kombination aus Doppel- und Etagenbetten. Die eigenen Bergsteigfähigkeiten darf man zudem im gleichen Gebäude, im Treppenhaus der Lodge VI, über vier Stockwerke gestreckt an der hauseigenen Kletterwand trainieren.

"Alpinist"

Das Angebot ist ganzheitlich gedacht, wie das Cervo selbst: Achtsamkeit, der Umwelt, den Materialien, dem Menschen und seiner Gesundheit gegenüber. Hierfür bietet der Ort außergewöhnliche Ruheoasen im Mountain Ashram Spa, die das viel gepriesene, aber meist doch komplizierte Entschleunigen ganz natürlich zulassen. Sei es der japanische Onsen, welcher aus einer heißen Quelle gespeist wird, die Außensauna, das bhutanesische Bad, die Teejurte oder der Ritualraum. Kombiniert mit den Bonuspunkten, die die herrliche Lage des Cervo ohnehin hat: Frische, klare Luft, die direkte Nähe zum Wald und ein Panoramablick auf das Matterhorn sind bei einem Aufenthalt im Mountain Resort immer inklusive und können beispielsweise auf dem Höhenweg erkundet werden, der direkt hinter dem Hotel beginnt. Der Einklang mit der Natur, die klare Wahrnehmung der Jahreszeiten und die nahe Berglandschaft verändert den inneren Rhythmus spürbar, schärft die Sinne und erfrischt den Geist.

Spa

Exklusiv entspannt

Neben dem Wohlgefühl steht das Cervo für das Entdecken: "Getreu der modernen Nomaden kommen verschiedene Einflüsse wie Treatments zusammen, bieten innere Einkehr und damit eine freiere Sicht auf die Welt um sich herum", so Kraft-Hammerschall. Eine Reise – zu fremden Kulturen und zu sich selbst. "Stillstand ist Rückschritt", sagt Daniel F. Lauber, der leidenschaftlich gern unterwegs ist. Die Eindrücke aus Marokko und fernöstlichen Ländern wie Bhutan, Tibet oder Japan prägen das Cervo im Interieur, in der Kulinarik und im Flair wie seine eigenen Wurzeln, die in Zermatt liegen. So lässt sich im Herz des Mountain Resort der "Bazaar" erleben, in dem die Gäste wie auf einem orientalischen Markt zusammenkommen können, um eine vegetarische Küche zu genießen. Im "Madre Nostra" zaubert Chefkoch Davide Cretoni indes feinste italienische Spezialitäten; im "Ferdinand" werden ausschließlich Schweizer Produkte serviert. Und für den Absacker finden sich in der "Grapes & Juniper Bar" 40 verschiedene Gin-Sorten und eine große Weinauswahl. Eine weitere Besonderheit des Cervo: Der größte Teil der Zutaten stammt aus der Region, maximal aus 150 Kilometer Distanz – wo das nicht möglich ist, wird auf nachhaltige Lieferanten geachtet.

Ein exquisites Angebot, und trotzdem darf man ganz im Sinne des Wortes "Sein": Die Stimmung im Mountain Resort ist familiär und entspannt, die Mitarbeiter herzlich und mit Blick für Details. Selbstverständlich achtsam, dazu gehört für die Eigentümer auch ein nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen. Bereits jetzt wird beispielsweise sämtliche Abwärme im Hotelbetrieb wiederverwendet. Ziel ist es, eine hundertprozentige CO2 neutrale Energieerzeugung für Heizung und Warmwasser zu erreichen, 95 Prozent der Strecke sind bereits geschafft. Für sein Engagement wurde das Cervo kürzlich mit dem Nachhaltigkeitslabel Ibex Fairstay in Gold ausgezeichnet.

Pioniere, Ruhesuchende, Entdecker und Abenteurer, sie alle kommen im Cervo Mountain Resort auf Ihre Kosten. Eine mutige Alternative zu den traditionellen Gästehäusern der Region und für Daniel F. Lauber die Erfüllung seines Kindheitstraumes. "Aktuell findet ein Wertewechsel statt und der Wunsch für nachhaltige, gemeinschaftliche Lösungen wird sicher in den kommenden Jahren zu einer Konstante werden", sagt er. Nicht umsonst ist das Wappentier des Cervo der Hirsch, der als Krafttier symbolisch für sanfte Stärke und Mut steht – Eigenschaften, mit denen die Eigentümer das Hotel zu einem besonderen Erlebnis geformt haben.

Kontakt Hotel

Riedweg 156, CH-3920
Zermatt, Schweiz

Telefon: +41 27 968 12 12

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