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Grüne Wurzeln

Pedrali denkt grün – und zwar in jedem Aspekt, von der nachhaltigen Produktion bis zum umweltbewussten Design. Der Schutz der Natur und des kulturellen Erbes gehört seit Gründung des italienischen Möbelherstellers zu dessen Selbstverständnis. Die HerausgeberInnen von Stylepark sind der Einladung von Pedrali zum Festival "I Maestri del Paesaggio" gefolgt und durften sich im Hauptsitz ein eigenes Bild machen.
von Anna Moldenhauer | 06.10.2022

"I Maestri del Paesaggio" heißt das bezaubernde Landschaftsfestival, das vor kurzem bereits zum zwölften Mal in der Altstadt von Bergamo stattgefunden hat. In diesem Jahr unterstrich das Motto "Vergessene Landschaft" die Bedeutung der lokalen Wurzeln für den Geist des Ortes und brachte gleichzeitig moderne Gestaltung mit historischer Architektur zusammen: Organisiert von der Associazione Culturale Arketipos, der Stadt Bergamo und der Region Lombardei hat Pedrali wie in den vergangenen Jahren die Ausstattung des Events mit Outdoor-Produkten realisiert. Franziska von Schumann und Robert Volhard, Vorstand und HerausgeberInnen von Stylepark, hatten dank der großzügigen Einladung von Pedrali die Gelegenheit, die eindrucksvolle Szenerie persönlich zu erleben: Wie die Piazza Vecchia im Herzen der Altstadt, die Mitte des 15. Jahrhunderts entstand, mit dem imposanten Torre Civica und dem aufwändig verzierten Fontana Contarini. Aus dem umfangreichen Sortiment von Pedrali wurden für die Ausstattung des Platzes, der vom Landschaftsdesigner Cassian Schmidt begrünt wurde, die Stühle, Sessel und Sofas der Kollektion "Nolita" gewählt. CMP Design haben diese aus Stahl gefertigt und somit einen materiellen Verweis zu der allerersten Kollektion von Pedrali gesetzt, die der Gründer Mario Pedrali in den sechziger Jahren aus Schmiedeeisen entwarf. Wunderbar in das Gesamtbild passte dazu die klare Formensprache der "Elliot"-Tische von Patrick Jouin mit eleganten Auslegern und praktischen Details, wie der klappbaren Tischplatte. Die moderne Gestaltung der Möbel sorgte so für einen stimmungsvollen Kontrast in frischen Farben. Gegen Abend entfaltete sich die ganze Schönheit der historischen Kulisse: Beleuchtet von vielen "Giravolta" Lichtern, geschmückt mit Pflanzen im neuen Blumentopfhalter "Hevea" sowie untermalt von loungiger Livemusik, wurde diese dank des exklusiven Abendevents zu einem unvergesslichen Erlebnis. Auch die Gäste selbst waren hochkarätig, wie Marva Griffin, die Gründerin des Salone Satellite.

Etwas abseits der Piazza Vecchia in der Altstadt von Bergamo, am idyllischen Antico Lavatoio, durfte man zudem eine weitere Ausstellung entdecken: Kuratiert vom Olos Atelier und Raffaele Orrù sowie in Zusammenarbeit mit Azienda agricola Antica Pieve und der Associazione Italiana Professionisti del Verde AIPV wurde unter dem Titel "Zu den Ursprüngen" die Bedeutung des antiken Ortes als Treffpunkt für die Gemeinschaft aufgefrischt. Für die Ausstattung wählte Pedrali die Sessel "Remind" von Eugeni Quitllet sowie die Loungesessel "Ara" von Jorge Pensi Design Studio. Die neutrale Form von "Ara" mit einem unverwechselbaren Griff an der Rückenlehne steht so im spannenden Kontrast zu den weichen Kurven von "Remind", die an die der klassischen Holzstühle aus der zweiten Hälfte des 19.‎ Jahrhunderts angelehnt sind. In Szene gesetzt wurde die Schau von dem Licht der Leuchten "Giravolta", "Time out" und "Happy Apple" aus der Feder des Designerduos Basaglia Rota Nodari.

Zu dem umfangreichen Programm gehörte am Tag darauf traditionell die diesjährige Ausgabe von "Talking About Design" im Hauptsitz von Pedrali, in diesem Jahr mit den Designern Robin Rizzini und Odo Fioravanti. Alle seit langem in kreativer Zusammenarbeit mit Pedrali verwoben, diskutierten angeregt über die Bedeutung von Design in herausfordernden Zeiten sowie nachhaltige Ideen für zukunftsfähige Gestaltung. Gegen Ende gesellte sich zudem die Designerin Victoria Azadinho Bocconi zu der Runde. Moderiert wurde das Event von Luca Molinari. Im Anschluss führte Monica Pedrali in das automatisierte Lager in Mornico al Serio, das von CZA – Cino Zucchi Architetti entworfen wurden.

Engagement und Transparenz

Der Einsatz von Pedrali für die Wiederbelebung historischer Orte zugunsten der Erhaltung regionaler Kulturschätze kommt nicht von ungefähr: Der international erfolgreiche Möbelhersteller ist seit den Anfängen sehr darauf bedacht, den eigenen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten. Die viel geforderte Transparenz ist dabei für Pedrali längst selbstverständlich: Erst kürzlich konnten die CEOs Monica und Giuseppe Pedrali nach Abschluss der Bewertung des Corporate Carbon Footprints ihres Unternehmens die UNI EN ISO 14064-1:2019 Zertifizierung entgegennehmen. Hierfür wurden die gesamten Treibhausemissionen gemessen, die direkt und indirekt innerhalb eines Jahres im Zuge des Betriebes entstanden sind. Soziale Verantwortung bedeutet für Pedrali eine durchweg umweltbewusste Philosophie, die fest zum Bestandteil der Unternehmenskultur und weiteren Zielsetzung gehört. "Indem wir analysieren, wieviel CO2 wir ausstoßen, können wir die Auswirkungen unseres gesamten Produktionszyklus auf die Umwelt ermitteln. Anhand der konkreten Daten ist es möglich, kontinuierliche, überwachbare und damit erreichbare Verbesserungsziele festlegen", so Giuseppe Pedrali. Auch die Produkte selbst sind nachhaltig gedacht – wie Kollektionen aus recyceltem Polypropylen, die bereits zahlreichen Beständigkeitstests unterzogen wurden, um ihre Langlebigkeit und robusten Eigenschaften unter Beweis zu stellen. Genutzt werden hierfür sowohl Kunststoffabfälle aus Verbraucherhaushalten wie aus der Industrie. Die Designs "Remind" von Eugeni Quitllet, "Babila XL" von Odo Fioravanti oder "Gossip" von Claudio Dondoli sowie Marco Pocci können bereits komplett aus recyceltem Material produziert werden.

Auch die Produkte von Pedrali aus Holz sind nachhaltig gedacht, denn für diese wird nur FSC® C114358 zertifziertes Holz aus verantwortungsvoll und angemessen bewirtschafteten Wäldern verwendet. Die Einhaltung der ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Standards muss in diesen nachgewiesen werden. Für die weitere Gestaltung des natürlichen Materials verwendet Pedrali ausschließlich Lacke auf Wasserbasis, die hauptsächlich aus pflanzlichen Harzen bestehen. Auch hier steht die umweltbewusste Lösung in puncto Haltbarkeit, Chemikalien- und Lichtbeständigkeit den erdölbasierten Produkten in nichts nach. Das Pedrali diese Offenheit bieten kann, setzt eine umfassende Überwachungsmöglichkeit der eigenen Produktion voraus: "Wir produzieren alles im eigenen Haus, in unseren Produktionsstätten in Mornico al Serio, Bergamo und in Manzano, Udine. "Dies ermöglicht uns die Kontrolle über den gesamten Produktionsprozess", so Monica Pedrali. Die Energie, die das Unternehmen verbraucht, erzeugt es dabei zu hundert Prozent selbst: Mehr als 3.000 Photovoltaikmodule wurden auf den Anlagen installiert, die den gesamten Bedarf des Unternehmens decken. Zudem wird in der kalten Jahreszeit das bei der Formung von Kunststoffen anfallende Warmwasser zurückgewonnen und zum Heizen anderer Produktionsabteilungen genutzt. Im Sommer hingegen unterstützt ein aus fünf Kühltürmen bestehendes System die Kältemaschinen bei der Senkung der Wassertemperatur in den Formen. Parallel wurde das Beleuchtungssystem aller Innen- und Außenanlagen auf LED umgestellt. Kurzum: Ein holistisches, unabhängiges Umweltmanagement, dass jeden Aspekt des Unternehmens miteinbezieht und es gerade mit Blick auf die drohende Energiekrise perfekt rüstet. Pedrali zeigt somit vorbildhaft, wie ein nachhaltiger Betrieb in der Möbelindustrie gelingt und trägt mit der großen Investition für den Umweltschutz zur Erhaltung des Planeten bei.

"Talking About Design" im Hauptsitz von Pedrali, in diesem Jahr mit den Designern Robin Rizzini und Odo Fioravanti, moderiert von Luca Molinari.

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