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Serpentine Pavilion 2025, A Capsule in Time, designed by Marina Tabassum, Marina Tabassum Architects (MTA). Exterior view.

Raum für die Zeit

Bis zum 26. Oktober 2025 kann der Serpentine Pavilion von Marina Tabassum in London erkundet werden: Die Struktur von "A Capsule in Time" ist vollständig aus Holz gebaut und zeigt eine transluzente Fassade, die das einfallende Licht streut und punktuell einfallen lässt.
| 08.08.2025

Wesentlicher Bestandteil von Marina Tabassums Entwurf ist ein kinetisches Element: Um den Pavillon bei Bedarf in einen neuen Raum zu verwandeln, ist eine der Kapselformen beweglich. Inspiriert von gewölbten Gartenlauben bietet die Struktur ebenso einen zentralen Innenhof und betont das Zusammenspiel von Licht und Schatten. Es ist das erste vollständig aus Holz gebaute Werk von Tabassum. Viele Projekte der Architektin thematisieren die Schwelle zwischen Innen- und Außenraum und so bietet "A Capsule in Time" auch eine direkte Verbindung zur Natur. Von dem Tageslicht, dass durch die transluzente Fassade aus Polycarbonat-Füllplatten fällt, bis zum Ginkgobaum, um den der Pavilion gebaut wurde, bietet dieser einen Raum für Reflektion, für Gemeinschaft und Besinnung auf das Wesentliche. Als temporäres Bauwerk, dass die Natur inkludiert anstatt sie zu verdrängen, zeigt es zudem eine Architektur, die sich mit dem Klima, dem Ort und der Kultur auseinandersetzt.

"Der Serpentine Pavilion zelebriert den Londoner Sommer – eine Zeit, in der man sich im Freien aufhält und mit Freunden und Familie in den Kensington Gardens zusammenkommt. Wir möchten die Tradition des Parkbesuchs feiern. An einem sonnigen Tag erinnert das durch die lichtdurchlässige Fassade fallende Tageslicht an das Gefühl, unter einem Shamiyana bei einer bengalischen Hochzeit zu stehen. Shamiyanas bestehen aus einer Bambusstruktur, die mit bunt verzierten Tüchern bespannt ist, und bieten Platz für Hunderte von Gästen zu jedem Anlass. Der Serpentine Pavilion bietet unter der Sommersonne eine einzigartige Plattform, um Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zusammenzubringen. Wie können wir unsere Unterschiede überwinden und als Menschen zusammenwachsen? Der Serpentine Pavilion ist ein Ort, an dem Menschen unterschiedlicher Herkunft, Alters und Kultur unter einem Dach zusammenkommen und zum Handeln aufrufen können, um den Dialog zu fördern und unsere Grenzen der Toleranz und des Respekts zu erweitern.", so Marina Tabassum. Begleitend zum Pavillon hat sie eine limitierte Auflage von drei Farbradierungen geschaffen, die im Serpentine Shop erhältlich sind.

Der diesjährige Serpetine Pavilion markiert das 25. Jubiläum des Projekts der Serpentine South in Kensington Gardens, das einst mit einem Werk der Architektin Zaha Hadid ins Leben gerufen wurde. Seither gibt sich das Who is Who der Architekturszene jedes Jahr die Klinke in die Hand, unter der Bedingung, dass die Person bisher noch keinen Bau in dem Vereinigten Königreich realisiert hat. "Experimente sollen niemals enden", so das Mantra von Zaha Hadid, die 2016 verstorben ist. Ihre faltbare Form für den Serpetine Pavilion bestand aus einer dreieckigen Dachkonstruktion, die mit Hilfe einer Stahlkonstruktion einen Innenraum von 600 Quadratmetern überspannte. Die Auswahl für den diesjährigen Bau wurde von Bettina Korek, CEO der Serpentine, Hans Ulrich Obrist, künstlerischer Leiter, Julie Burnell, Direktorin für Bau und Sonderprojekte, Chris Bayley, Ausstellungskurator, Natalia Grabowska, Kuratorin für Architektur und ortsspezifische Projekte, Alexa Chow, stellvertretende Ausstellungskuratorin sowie den Beratern Sou Fujimoto und David Glover getroffen.

Serpentine Pavilion
Kensington Gardens,
London W2 3XA

Look Inside the Serpentine Pavilion 2025: Marina Tabassum Architects | Serpentine