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"Aeeri" by Peter Kunz for Arper

STYLEPARK ARPER
Dynamisches Design

Arper schafft mit neuen Kollektionen namhafter GestalterInnen lebenspraktische Lösungen, die ganzheitlich gedacht sind. Dank flexiblem Aufbau erfüllen diese mühelos den Anspruch, Lebensräume multifunktional zu nutzen.
27.07.2022

Arper kreierte kürzlich für die Schau seiner Neuzugänge im Portfolio auf dem Salone del Mobile mit fließenden Stoffen Räume. Alle neuen Kollektionen boten dabei unterschiedliche Interpretationen des Konzepts "The Project of Living" – "Das Projekt Leben", dass das Unternehmen auf der Messe präsentierte. Beim Gang durch die luftige Inszenierung von Studio MAIO, Jeannette Altherr und Leandro Favaloro zeigte sich schnell, welche Anforderungen aktuell an das Design von Möbeln gestellt werden: Gefragt sind flexible, nachhaltige Systeme, die in sanften Farben eine vielfältige Nutzung bieten.

Das Sofasystem "Shaal" von Doshi Levien für Arper besteht so aus sechs Kernmodulen, die zu rechtwinkligen und gradlinigen Konfigurationen kombiniert werden können. Die Struktur kann dabei je nach Bedarf beliebig an den Raum und seine Nutzung angepasst werden. Die komfortablen Polster sind in einer Schale eingefasst, die den Sitzenden eine stabile Basis bietet. Gleichzeitig ist diese ein kreatives Element, denn dank der harmonischen Rückenansicht kann das Sofa frei im Raum platziert werden. Für den Bezug der gepolsterten Schale wie für die Polster selbst bietet Arper zahlreiche Varianten, inklusive Leder und maßgeschneiderten Textilbezügen. Ein weiteres Plus: Die Bezüge können bei Bedarf problemlos getauscht werden. Die in der Form abgerundeten, voluminösen Polster kontrastieren Nipa Doshi und Jonathan Levien abschließend mit kleinen, nach hinten versetzten Füßen, die "Shaal" wirken lassen, als würde es einige Zentimeter über dem Boden schweben. "Wir haben die Herausforderung, mit dem Kontrast zwischen der klaren Identität von Arper und der Notwendigkeit eines weichen, bequemen Element zu spielen, definitiv geliebt. Erreichen konnten wir das indem wir eine umhüllende Schale geschaffen haben, die den definierten Umriss bietet, in den die weichen, einladenden Kissen eingebettet sind, die Komfort bieten", so Nipa Doshi.

In seiner Gestalt luftig ist auch der rechteckige Tisch "Aeeri" von Architekt und Designer Peter Kunz. Dieser hat seinen Entwurf aus nur einem Millimeter dünnen Stahlblech geformt. Mit Beinen in zwei unterschiedlichen Höhen aus Metall sowie einer Version aus FSC-zertifiziertem europäischen Eichenholz in Natur und Schwarz, bleibt beim Gestell indes viel Spielraum. Ebenfalls ist eine monochrome Farbgebung möglich, denn die Metallbeine können wie die Tischplatte mit schwarzer, weißer und roter Lackierung versehen werden. Die Tischkanten bieten eine besonders angenehme Haptik, da sie entsprechend der "Schweizer Kante" nach hinten abgeschrägt verlaufen und sich die Platte somit nach unten verjüngt.

Dass Peter Kunz einen besonderen Sinn für Details hat, merkt man spätestens, wenn man ein Glas auf "Aeeri" abstellt – der Klang ist dumpf anstatt hell und somit angenehmer für das Gehör. Bei der Kreation des Aufbaus hat er auch die Logistik mitgedacht: Die fünf Komponenten, aus denen sich der Tisch zusammensetzt, können flach verpackt versendet werden. Wie das Sofa "Shaal" ist der Tisch "Aeeri" von Grund auf nachhaltig gedacht – alle Bestandteile können einfach voneinander getrennt und recycelt werden. "Die Verwendung minimaler und recycelbarer Materialien hat unser Denken wirklich geprägt. Mit der Monocoque-Bauweise konnten wir eine stabile Form schaffen und gleichzeitig die Menge an benötigtem Rohmaterial reduzieren. 'Aeeri' ist auch mit einer Holzbeinoption aus zertifizierter europäischer Eiche erhältlich, die sich vom Stahl einfach trennen lassen, sodass das Metall sehr einfach recycelt werden kann. Der Tisch ist so konzipiert, dass er flach verpackt werden kann, um die Umweltauswirkungen seines Transports zu reduzieren. Weil er so leicht ist und einen geringen Platzbedarf beim Versand hat, verbraucht dieser weniger Ressourcen", so Kunz.

Zwei neue Tische zeigt Arper aktuell mit "Ghia" von Studio Altherr Dèsile Park und "Oell" von Jean-Marie Massaud. Bei "Ghia" eröffnet sich den NutzerInnen ein ganzer Baukasten an Platten und Gestellen, die flexibel miteinander verbunden werden können – sei es ein Gestell aus drei runden Beinen oder eine zentrale Säule, runde oder ovale Tischplatten, in Eiche furniert, in unterschiedlichen Farben oder aus Terrazzo. "Bei dieser Kollektion geht es vor allem um Ausgewogenheit. Unsere Idee war, dass der Tisch als Brücke zwischen organischen Loungemöbeln und anderen, eher formalen oder von einer industriellen Sprache inspirierten Stücken fungieren sollte. Um das zu erreichen, haben wir sehr sorgfältig an der Balance zwischen geometrischen und organischen Elementen gearbeitet", so Jeannette Altherr.

Auch "Oell" von Jean-Marie Massaud ist skulptural gestaltet: Eine asymmetrische schlanke Säule aus Metall trägt die runde Platte. Den festen Stand sichert der ebenfalls runde Fuß, in den die Säule übergeht. "Oell" lässt sich mit einer Reihe an Ausführungen flexibel anpassen: zwei Höhen, zwei unterschiedlich große Tischplatten und unterschiedliche Oberflächen wie Dunkelgrau und Weiß oder warme Elfenbein und -Rosttöne bieten einen großen Spielraum. Die Tischplatte kann in jede Richtung geschwenkt werden, in der sie gebraucht wird. Neben Versionen in MDF steht für die Platten auch helles oder dunkles Feinsteinzeug zur Auswahl. "Oell ist ein sehr praktisches Produkt, das für verschiedene Situationen entwickelt wurde. Die erste Ansatz für den Tisch war es, das bequeme Arbeiten von einem Sessel aus zu ermöglichen, aber er kann auch eine Teetasse oder einen Cocktail in Reichweite bringen, oder es könnte ein Couchtisch sein, dessen Platte sich über das Sofa drehen lässt. Der Anspruch war, ein Design zu entwickeln, das sehr einfach ist, aber gleichzeitig für viele verschiedene Umgebungen geeignet ist. Ein sehr reduziertes Objekt, das aber noch im Raum wahrgenommen wird. 'Oell' ist zurückhaltend gestaltet, aber das Design ist flexibel und smart", so Massaud.

Zu den Neuheiten von Arper gesellt sich darüber hinaus auch eine neue Edition des Stuhls "Juno", den James Irvine im Jahr 2012 vorstellte: "Juno 02" bietet eine zeitgemäße Interpretation des Kunststoffstuhlklassikers, der nun zu 70 Prozent aus recyceltem Polypropylen hergestellt wird und in sechs neuen Farben erhältlich ist. Optimiert wurde zudem die Silhouette des Stuhls mit charakteristischer Aussparung am Rücken und geraden Lehnen: Reduziert im Material wirkt diese eleganter und verbraucht weniger Ressourcen. Stapelbar, outdoortauglich und mit einem flexiblen Sitzkissen versehen, ist "Juno 02" in jeder Hinsicht darauf ausgelegt, das Leben mit eleganter Form ein wenig leichter zu machen. "Es liegt in der Verantwortung des Designers, ein Produkt zu entwerfen, das lange Zeit Bestand haben kann. Aus diesem Grund ist es wichtig, neben der Entwicklung neuer Produkte auch das zu verbessern, was man bereits entworfen hat" so Marialaura Rossiello Irvine.

Multifunktional und flexibel im Einsatz, clever in der Konstruktion, nachhaltig im Material, inspirierend im Design – mit den neuen Produkten von Studio Altherr Désile Park, Jean-Marie Massaud, Doshi Leven, Peter Kunz und Studio Irvine bietet Arper viele spannende Möglichkeiten, sich dem fließende Grenzen zwischen Wohnen und Arbeiten – auch im Objektbereich. (am)

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