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Das ehemalige Industriegebäude aus dem Jahr 1841 mit meterhohen Decken bietet Kink Bar & Restaurant in Berlin sowie der Lichtinstallation von Kerim Seiler eine ideale Kulisse.

BAR & RESTAURANT
Lässiger Twist

Mit Kink Bar & Restaurant haben Oliver Mansaray und Daniel Scheppan vor kurzem am Berliner Pfefferberg im historischen Bau einer ehemaligen Brauerei ein neues kulinarisches Highlight eröffnet.
von Anna Moldenhauer | 10.08.2020

"Für uns war es wichtig, das Kink Bar & Restaurant ein Design erhält, das weder austauschbar noch zu geradlinig ist", so Oliver Mansaray. Gemeinsam mit Daniel Scheppan, mit dem er schon im Kindergarten Projekte ausheckte, bereichert er seit kurzem die Schönhauser Allee am Berliner Pfefferberg: Bar, Restaurant und kulinarisches Labor sind so entstanden, drei Räume, offen miteinander verbunden. Bei den aktuell warmen Temperaturen ist zudem der angeschlossene Sommergarten geöffnet. Das Restaurant mit einer großen Fensterfront und offener Küche bietet viel Tageslicht und helle Flächen, die im Interior über zahlreiche Verweise auf die industrielle Vergangenheit des Gebäudes kontrastiert werden - sei es in Form von Lederbezügen, langen Esstischplatten aus unbehandeltem Holz oder dem "Result"-Stuhl von Hay mit einem Gestell aus Stahl. In der Bar ist die Stimmung bei gedämpften Licht loungig: Anthrazit ist die vorherrschende Farbe, die sich abwechselt mit Holzflächen und voluminösen Sitzpolstern der modularen "Mah-Jong"-Sofas von Roche Bobois. Gemeinsam mit der Interiordesignerin Berit Hoerschelmann haben sie ein Konzept geschaffen, das viele Stile kombiniert und dennoch ein homogenes Bild schafft: Von den geometrischen Beistelltischen "Rivet" von Frama aus unbehandeltem Aluminium über die Keramikhocker "Pawn" von Serax bis zum "Herrenberger Hocker" von Atelier Haussmann aus pulverbeschichtetem Stahlrohr, der an die Industrieentwürfe der 30iger Jahre erinnert. Wie selbstverständlich gesellen sich eine Reihe Accessoires und Textilien dazu, die von der nordafrikanischen Berberkultur inspiriert sind. Opulente Grünpflanzen beleben die Kulisse zusätzlich mit natürlichen Akzenten.

Der Altbau, in dem Kink Bar & Restaurant seinen Platz gefunden hat, ist nicht minder spannend: Das ehemalige Industriegebäude aus dem Jahr 1841 mit meterhohen Decken und klassischen Rundbögen bietet der gehobenen Ess- und Trinkkultur eine ideale Kulisse. Maßgeblich zu der charmanten Atmosphäre tragen die vielen erhaltenen Originaldetails bei, die auf die Geschichte des Gebäudes verweisen. Von Stahlträgern und rohem Backstein bis zu einem Eisensprossenfenster, hinter dem sich das Labor verbirgt. Hier feilt Barchef Arun Naagenthira Puvanendran an neuen Rezepten für die kleine, aber feine Barkarte, auf der Kreationen wie "Smokey Mangito", "Malpaso Bergamotto" oder "Flowers of Puerto Rico" stehen. Hauseigene Destillate erzeugt er mit dem Rotationsverdampfer, den auch Küchenchef Ivano Parolo für das kreieren feiner Aromen schätzt. Wem das zu experimentell ist, bekommt auf Wunsch aber auch einen klassischen Gin Tonic serviert.

"Der Raum sollte imposant bleiben und dennoch wohnlich wirken, nicht zu prätentiös", so Oliver Mansaray. Design, das genutzt werden darf, kombiniert mit energetischer, zeitgenössischer Kunst, wie die mysteriös wirkende Skulptur "Conus" aus schmalen Eisenstahlstreifen oder einer fragmentarischen Vase aus Beton – beide Werke sind von Philipp Emanuel Eyrichs. Eigens für die Bar erdacht hat Kerim Seiler eine Installation aus Neonröhren namens "Spaceknot (Pfefferberg)". "Kerim ist ein langjähriger Freund von uns. Für die über 100 Meter lange Lichtinstallation hat er aus den Grundrissen der Bar ein dreidimensionales Modell gebaut und uns dann verschiedene Entwürfe präsentiert", so Mansaray. Ausgewählt wurde eine dynamische Figur aus einer rot leuchtenden Linie, ein abstrakter, in sich geschlossener Kreislauf. Wie ein schnell gezeichnetes Muster schwebt es über dem schwarzen Monolith, den das Berliner Studio Hidden Fortress als Zentrum der Bar entworfen haben. Für das Konzept der Kink Bar & Restaurant konnten Oliver Mansaray und Daniel Scheppan ihre Expertisen als gelernte Tischler, Restaurantmanager und Genießer überraschender Haute Cuisine ideal vereinen. Entstanden ist eine Symbiose aus Kulinarik, Cocktailkunst und Event, der dem bestehenden Angebot am Pfefferberg einen frischen Twist hinzuaddiert.

Kontakt Bar/ Restaurant

Schönhauser Allee 176
10119 Berlin, Deutschland

Telefon: +49 30 41 20 73 44

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