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Designerporträt: Gabriele Chiave mit einem Spiegel aus der neuen Laufen-Kollektion "The New Classic"

Rendezvous der Klassiker

Bei Laufen feiert auf der ISH 2019 nicht nur die aufsehenerregende neue Kollektion "The New Classic" des Studios Marcel Wanders ihre offizielle Premiere – auch Konstantin Grcic und Patricia Urquiola haben die beiden von ihnen designten Serien um bemerkenswerte Entwürfe ergänzt.
von Fabian Peters | 08.03.2019

"Es fühlt sich für mich an, als habe es diese Kollektion immer schon gegeben. Mir scheint es gar nicht mehr so, als hätten wir Sie entworfen", sagt Gabriele Chiave, Creative Director des Amsterdamer Designstudios Marcel Wanders und federführend beim Entwurf der Serie "The New Classic" für Laufen. In Wahrheit haben Chiave und sein Team in den letzten zwei Jahren eine wahre Herkulesarbeit geleistet. Eine Produktpalette, die von der Badewanne bis zum Wasserhahn, vom Bidet bis zum Badmöbel reicht, haben sie für den Schweizer Sanitärhersteller in eine harmonische Formensprache übersetzt, die dem im Namen formulierten Anspruch "The New Classic" in vollem Maße gerecht wird. Vor allem die delikate S-Kurve, die die Kollektion als Leitmotiv durchzieht, lässt zahllose klassische Assoziationen zu – vom antiken Karnies bis zum Jugendstilschwung. Sie ist es auch, die "The New Classic" eine enorme Wandlungsfähigkeit verleiht. "Man kann das Programm im Abendkleid genauso wie im Alltagsoutfit inszenieren", beschreibt es Gabriele Chaise.

Sanfter Schwung: Eine S-Kurve zieht sich durch alle Elemente von "The New Classic".
Prächtiger Rahmen: Zur ISH 2019 wurde die Kollektion "The New Classic" in einem vornehm verwitterten Palazzo inszeniert.

Was er damit meint, verdeutlichte bereits der Laufen-Stand auf dem Salone del Mobile 2018, wo der Hersteller die ersten Stücke der Kollektion vorab zeigte. Das filigrane weiße Porzellan wurde in einem leuchtend blauen Raum ausgestellt – eine Präsentationsform, die die moderne Zeitlosigkeit des Entwurfs unterstrich. Für die ISH 2019 hat Laufen die Serie nun in einem historischen Palazzo fotografieren lassen, in dessen Sälen dagegen die historische Kontinuität der Formen von "The New Classic" weit stärker ins Auge fällt. Wesentlich für die Wirkung der Kollektion ist die Fertigung aus Saphirkeramik, der großen keramischen Innovation von Laufen, die feinste Wandstärken zulässt. So wirken die Aufsatzwaschbecken wie Tafelgeschirr aus Porzellan.

Die Armaturen, die das Studio Marcel Wanders für "The New Classic" entworfen hat, bilden mit ihren sachlichen Formen einen Gegenpol zu den Keramikprodukten.

Anders als bei der Serie "The New Classic", bei der die Form die Sensation ist, verbirgt "Navia", Laufens neues Dusch-WC, seine wahren Qualitäten im Inneren. "Navia" ist die "kleine Schwester" des Modells "Riva", das Laufen im letzten Jahr vorgestellt hat. Auch "Navia" zeichnet aus, was bei "Riva" eine Weltneuheit war: Alle elektrischen Komponenten sind innerhalb des Keramikkörpers untergebracht. Peter Wirz, der auch schon für "Riva" verantwortlich zeichnete, hat mit "Navia" ein Dusch-WC gestaltet, das sich ideal für den Einsatz bei begrenztem Raum oder im Bereich der Hotellerie und Gastronomie eignet. Kompakte Ausmaße und eine attraktive Preisgestaltung sprechen hier für "Navia". Anders als bei "Riva", bei dem die Steuerung durch einen eleganten Drehknopf aus Edelstahl am Deckelgelenk erfolgt, kann hier ein Standarddeckel verwendet werden, weil die Bedienung am Keramikteil platziert ist. Technisch sind beide Modelle in vielerlei Hinsicht identisch, auch wenn bei dem neuen Einsteigermodell auf einige Funktionen wie etwa die sogenannte "Lady-Dusche" verzichtet wird.

"Navia" heißt das neue, kompakte Dusch-WC von Laufen.

Zwei Kollektionen, mit denen Laufen bereits in den vergangenen Jahren Furore machte, erfahren zur ISH 2019 signifikanten Zuwachs. Konstantin Grcic erweitert die von ihm gestaltete Serie "Val" um mehrere neue Waschbecken. Im Mittelpunkt stehen dabei drei kleine neue Becken. Grcic widmet sich mit ihnen der oftmals vernachlässigten Frage, wie auch unter engsten Platzverhältnissen funktionale und ästhetisch ansprechende Waschplätze gestaltet werden können. Seine Antworten folgen der Logik guten Produktdesigns, ohne es an Esprit fehlen zu lassen. Formal besonders reizvoll ist ein Handwaschbecken mit schräg verlaufender Vorderkante. Wobei diese Gestaltung kein Selbstzweck ist, sondern dazu dient, trotz einer seitlichen Ablage die Bewegungsfreiheit des Nutzers auf engem Raum zu erhalten. Weiterhin hat Grcic ein in der Breite frei anpassbares Becken entworfen. Ein weiteres Waschbecken mit äußerst geringer Tiefe ist als Einzel- und Doppelwaschtisch erhältlich. Außerdem hat Grcic nun auch Handtuch- und Toilettenpapierhalter für die Kollektion entworfen. Ebenso wie die bereits vorhandenen Produkte der Serie "Val" werden die Neuheiten aus Saphirkeramik gefertigt.

Platz für gutes Design ist in der kleinsten Hütte: Kompaktes Handwaschbecken von Konstantin Grcic aus der Serie "Val".

Gleiches gilt für die Ergänzungen zur Serie "Sonar" von Patricia Urquiola. Auch die Designerin setzt sich mit kompakten Waschtischlösungen auseinander. Ergebnis sind Einzel- und Doppelwaschtische mit minimalem Platzbedarf. Ergänzt wurde die Kollektion zudem um ein WC und ein Bidet sowie um eine freistehende Badewanne aus dem Material Marbond. Auf der Außenseite zeigt die Wanne das charakteristische Wellenrelief, das schon von Urquiolas früheren Entwürfen für "Sonar" bekannt ist. Als Zubehör sind ein Utensilo und eine Rückenlehne zum Aufstecken erhältlich. Ganz neu hat die Designerin die Serie auch um Badmöbel erweitert. Die metallisch-matt glänzenden Kuben schaffen auf höchst ansehnliche Art und Weise zusätzlichen Stauraum.

Patricia Urquiola hat die von ihr entworfene Serie "Sonar" um Möbel, Waschtische und ein WC ergänzt.

Laufen hat sich aber nicht nur seinen Premium-Produktlinien gewidmet, sondern auch zwei Klassiker im mittleren Preissegment gründlich überarbeitet. Peter Wirz hat seinen Longseller "Pro", der seit 2005 im Laufen-Programm ist, nicht nur formal vollständig aufgefrischt, sondern auch in einen neuen keramischen Werkstoff überführt. Zur ISH 2019 erscheinen neue Bade- und Duschwannen. Andreas Dimitriadis hat für seine Serie "Palace", die besonders im Hospitality-Bereich Verwendung findet, einen neuen, nur 45 Zentimeter tiefen Waschtisch entworfen, der äußerst filigrane Linien besitzt. Als sogenannte "Slim Packs" bietet Laufen ihn in verschiedenen Breiten und in Kombination mit einem passenden Unterbau aus der Möbelkollektion "Base" an. Darüber hinaus erscheint zur ISH eine neue Armatur, die auch in einer Touchless-Variante zu haben sein wird. Ebenfalls neu in der "Palace"-Kollektion ist ein spülrandloses WC. Und noch ein Longseller bekommt zur ISH 2019 neue Impulse: Die wegweisende Kollektion "Kartell by Laufen" von Ludovica und Roberto Palomba, die Laufen auf der ISH 2015 vorgestellt hat, ist zukünftig auch mit drei unterschiedlichen geometrischen Mustern erhältlich.

Auf der ISH, die vom 11. bis 15. März in Frankfurt am Main stattfindet, finden Sie Laufen in Halle 3.1, Stand B51

Harmonisches Miteinander: Der neue Waschtisch aus der Serie "Palace" von Andreas Dimitriadis und der Unterschrank aus der "Base"-Badmöbelkollektion

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