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STYLEPARK LAUFEN
Bauen nach Maß

Mit dem "Bespoke Service" bietet Laufen individuelle Lösungen für den Badbereich. Das Scott-Headquarter nahe Bern und ein Wohnungsbau in London zeigen, wie das Schweizer Unternehmen dabei auch komplexe Projekte meistert.
von Alexander Russ | 10.12.2020

Bauprozesse werden immer vielschichtiger, was von Architekten eine entsprechend strukturierte Arbeitsweise erfordert. Dazu zählt unter anderem die enge Zusammenarbeit mit Herstellern, die in der Lage sind, den individuellen Projektvorgaben gerecht zu werden. Exemplarisch lässt sich das an zwei Gebäuden ablesen, die der Badhersteller Laufen mitgestaltet hat: die neue Firmenzentrale von Scott Sports im schweizerischen Givisiez und ein Wohnungsbau auf dem Konversionsgelände des ehemaligen Kraftwerks Battersea in London. Bei beiden Projekten kam der sogenannte "Bespoke Service" des Unternehmens zum Einsatz, der es Architekten und Designern ermöglicht, maßgeschneiderte Lösungen für den Badbereich zu entwerfen und zu planen.

Das Scott-Headquarter stammt aus der Feder des Architekturbüros IttenBrechbühl, das für das räumliche Konzept des Gebäudes nicht nur eine Büronutzung, sondern auch öffentliche und private Bereiche vorsah. Der Sportartikelhersteller, der für Produkte aus den Bereichen Skisport, Motorcross und Radsport bekannt ist, wünschte sich zum Beispiel einen Showroom, in dem die neu entwickelten Scott-Bikes von Besuchern getestet werden können. Außerdem galt es zu berücksichtigen, dass viele der fast 600 Mitarbeiter mit dem Fahrrad ins Büro kommen, sich in der Mittagspause sportlich betätigen und anschließend vor Ort duschen. Um dem hohen Besucheraufkommen und den Bedürfnissen der Angestellten gerecht zu werden, statteten die Architekten die neue Firmenzentrale mit 44 Sanitärräumen aus – inklusive Garderoben, Umkleiden, Duschen und sogar einer Waschanlage für die Fahrräder. Der damit einhergehende Entwurfs- und Bauprozess wurde digital mit BIM geplant, für die Laufen die entsprechenden Daten bereitstellte.

Das digitale Know-how des Badherstellers kam auch bei der konkreten Nutzung der Sanitärbereiche in Form des hauseigenen "Digital Public Bathrooom"-Konzepts zum Einsatz. Ein Beispiel dafür ist die infrarot-gesteuerte Unterputz-Selbstschlussarmatur "Twintronic" für die Waschtische, die berührungslos intuitiv zu bedienen und leicht zu reinigen ist. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert die Duschsteuerung "Showertronic“ und das Urinal "Lema". Die in Armatur und Urinal integrierte Technik bietet zudem viele Steuerungsmöglichkeiten: So lassen sich zum Beispiel die im Werk voreingestellten Funktionen manuell via Sensor oder mittels entsprechender App auf individuelle Bedürfnisse umprogrammieren. Speziell bei den Waschtischarmaturen können die Sensorreichweite, die maximale Wasserlaufzeit und die Nachlaufzeit individuell angepasst werden. Zudem lassen sich die Armaturen und Urinale einzeln oder in entsprechenden Produktgruppen organisieren und bewirtschaften.

Aber nicht nur im digitalen sondern auch im analogen Bereich lieferte Laufen passende Lösungen, wie einen maßgeschneiderten Waschtisch aus dem Mineralwerkstoff "Sentec", der speziell für das Scott-Headquarter entwickelt und angefertigt wurde. "Dem Bauherrn lag bei diesem Projekt besonders das puristische und cleane Design der Waschtische am Herzen. Die kundenspezifische Lösung erlaubte es uns auch, Seifenspender und Papierhalter in den Waschtischen zu intergieren und so zusätzliche Halterungen an den Wänden einzusparen", so Tima Kamberi, Projektverantwortliche bei IttenBrechbühl.

Die Fähigkeit, sich auf komplexe Prozesse einzulassen, demonstrierte Laufen bei einem weiteren Projekt, einem Wohnungsbau auf dem 42 Hektar großen Konversionsgelände des ehemaligen Kraftwerks Battersea in London. Für das von den Architekturbüros dRMM Architects und SimpsonHaugh entworfene Gebäude arbeitete das Unternehmen mit dem deutschen Fertigbadhersteller Deba zusammen, der seine Bäder mit allen elektrischen und sanitären Einrichtungen an die Kernversorgungsunternehmen liefert. Dadurch lassen sich Installationszeit und bauliche Abläufe vor Ort stark reduzieren.

Die unterschiedlichen Abmessungen der Fertigbäder aufgrund der variierenden Wohnungsgrundrisse machte allerdings eine Anpassung der verwendeten Sanitärprodukte notwendig. In der Folge produzierte Laufen so 96 verschiedene Varianten. Jedes der 1241 Fertigbäder wurde mit einem wandhängenden "Kartell by Laufen"-WC und maßgeschneidertem "Sentec"-Waschtisch ausgestattet – mehr als die Hälfte der Bäder zudem mit den "Marbond"-Duschwannen. Damit lieferte das Unternehmen einen Beitrag für eines der größten Stadterneuerungsprojekte Europas und zeigt exemplarisch, dass auch bei großen und komplexen Aufgaben individuelle Lösungen möglich sind.

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